Alpspitz (Nesselwang)

Blick auf den Grüntensee
Frank Rösner – ZUM NACHREISEN Sonntag, 19. Oktober 2025 von Frank Rösner – ZUM NACHREISEN

Touri-Berg mit schöner Aussicht

Nicht nur Garmisch-Partenkirchen hat eine Alpspitze, auch Nesselwang kann sich mit einer Alpspitze schmücken, wobei die beiden Berge kaum miteinander zu vergleichen sind. Nur eines haben sie gemeinsam. Sie sind bei schönem Wetter überlaufen, was der schönen Aussicht allerdings keinen Abbruch tut. Um Verwechslungen zu vermeiden, belasse ich es bei der Nesselwanger Ausgabe des Berges deshalb bei der Bezeichnung Alpspitz, also ohne "e" am Ende, wie es auch auf vielen Wegweisern geschrieben wird.

Die Nesselwanger Alpspitz ist mit ihren 1575 m Höhe natürlich viel leichter zu erklimmen als die große Schwester in Garmisch-Partenkirchen. Gleichwohl ist der Steig durchaus anstrengend, alternativ bietet sich die Alpspitz-Bahn an. Von der Bergstation sind es dann nur noch 20 Minuten bis zum Gipfelkreuz.

Los gehst am Parkplatz der Alpspitz-Bahn in Nesselwang auf 900 m Höhe. Von dort wählten wir den Wasserfallweg entlang des Schlossbächl. Um die Schlucht begehbar zu machen, wurden hunderte Treppenstufen installiert. Die Abzweigung zur Mittelstation ließen wir rechts liegen. Nach der Querung des Forstwegs folgten wir dem Wurzelsteig bis zur Bergstation der Alpspitz-Bahn.

Unterwegs wird zwei Mal eine Zipline gekreuzt, genaugenommen der AlpspitzKICK. Möchte man damit zur Mittelstation schweben, müsste man allerdings zur Einkleidung an die Mittelstation. Dort kann man dann auch den Rucksack lagern. Das erfuhr ich aber erst an der Bergstation. Es hätte mich durchaus gereizt, einmal mit der Zipline hinunter zu schweben, 45 Euro ohne Benutzung der Alpspitz-Bahn sind aber auch eine Hausnummer. Mit Bahnbenutzung kostet es 51 Euro.

In der Nähe der Bergstation befinden sich mit dem Sportheim Böck und der Hänsel & Gretel-Hütte zwei Einkehrmöglichkeiten. Dort war dann auch Musik und Halligalli angesagt. Damit muss man an einem Familienberg halt leben.

Der weitere Weg zum Gipfel erinnerte mich stark an das Hörnle bei Bad Kohlgrub. Vom Gipfel reicht der Blick insbesondere hinunter zum Grüntensee. Die Aussichtsplattform an der Ostseite des Gipfelaufbaus hätte man sich meines Erachtens sparen können.

Beim Sportheim Böck und später vom Alpspitz-Gipfel reicht der Blick vom Estergebirge über die Ammergauer Alpen bis zur großen Alpspitze und der Zugspitze. Weiter rechts folgen dann die Tannheimer Berge und im Westen liegt der Säntis, bereits in der Schweiz. Auszumachende Gipfel sind insbesondere Daniel, Aggenstein, Einstein, Kellenspitze, Gimpel, Heimgarten, Kreuzspitze, Tegelberg, Säuling, Kohlbergspitze, Hochplatte, Große Klammspitze, Geierköpfe, Wertacher Hörnle, Grünten, Sorgschrofen (Jungholz), Widderstein und Hoher Ifen. Auch der Hopfensee und der Weißensee mit der Burgruine Falkenstein sind zu sehen.

Zurück an der Bergstation gönnte ich mir eine schnelle Buttermilch an der Hänsel & Gretel-Hütte. Für den weiteren Rückweg wählten wir zunächst den Forstweg zur Kappeler Alp auf 1350 m Höhe. Dort sitzt man etwas ruhiger als rund um die Bergstation. Nachher ist man immer schlauer. Der Steig hinunter zur Wallfahrtskirche Maria Trost war dann nicht ohne. Es war leicht rutschig. Bei größerer Nässe kann so ein Steig durchaus zu einer Herausforderung werden. Schließlich erreichten wir den Kreuzungspunkt am Beginn des Kreuzwegs. Auf die 15 Minuten Aufstieg zur Ruine Nesselburg hatte ich dann keine Lust mehr. Viel steht davon eh nicht mehr.

Insgesamt waren wir dann doch 5 Stunden unterwegs, aber es waren nur knapp 700 Höhenmeter. Wir haben die Tour jedoch genossen und freuen uns, jetzt auch die kleine Schwester der Alpspitze kennengelernt zu haben.

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