

Schöne Kraxeltour auf einen herrlichen Aussichtsgipfel
Der Säuling liegt in den Ammergauer Alpen auf der Grenze zwischen Bayern und Österreich, zwischen Schwangau auf deutscher Seite und Reutte auf österreichischer Seite. Er hat seinen Namen vermutlich aufgrund seiner markanten Säulenform.
Auf der österreichischen Seite befindet sich ein Wanderparkplatz in Pflach. Am besten navigiert man zum Wanderparkplatz des Säulinghauses (GPS 47.516835, 10.729226). Bei der Zufahrt muss man aufpassen, denn die ungesicherte Bahnüberquerung liegt direkt neben der Abzweigung von der Reuttener Straße in Pflach. Man sollte also rechtzeitig blinken, damit man sich beim Abbiegen Zeit lassen kann. Ein fast 1 km langer, schmaler, aber geteerter Weg führt zum kostenlosen Wanderparkplatz.
Dem geteerten Weg folgt man dann nur kurz bergauf, dann beginnt schon der schöne Steig hinauf zum Säulinghaus. Der Steig kürzt den Forstweg fast durchgehend ab. Einmal muss man dem Schild "Zum Steig" folgen, um auf dem richtigen Weg zu bleiben. Bis zum Säulinghaus sind 2 Stunden ausgeschildert, ich habe mit normalem Tempo nur 1½ Stunden benötigt. Das Säulinghaus auf 1720 m wird von der Sektion Augsburg der Naturfreunde betrieben. Hinter dem Haus gibt es ein Notlager namens „Sumpfpatscha”, warum auch immer.
Am Säulinghaus endet der Wandersteig und es beginnt die Kraxelei. Es ist nicht gefährlich, aber muss man schon aufpassen, dass man nicht stolpert. Das könnte schmerzhaft enden. Einige Stellen sind seilversichert. Mehrere Gedenktafeln mahnen zur Vorsicht.
Bis zum Gipfel ist es nochmals eine Stunde. Zunächst erreicht man den Sattel, wo der Steig von Hohenschwangau heraufkommt. Nordseitig lag heute aber noch viel Schnee, so dass der steile Steig später für den Abstieg zu gefährlich gewesen wäre. Es war auch nichts gespurt. Das hatte wohl seinen Grund. Deshalb habe ich auf dem Rückweg von einer Überschreitung abgesehen.
Vom Sattel geht es nach rechts über die Gamswiese Richtung Gipfel. Es lag noch Restschnee am Hang und die Wegfindung war nicht ganz leicht, aber auch nicht gefährlich. Man musste einfach nur etwas aufpassen. Schließlich erreichte ich den Gipfel mit seinem wunderschönen Gipfelkreuz.
Das Gipfelkreuz steht allerdings nicht am höchsten Punkt, sondern auf dem Vorgipfel mit 2039 Meter Höhe auf dem Kreuz steht allerdings „2047 m“. Daneben befindet sich ein Grenzstein Bayern-Österreich mit der Jahreszahl 1956. Vom Gipfelkreuz gelangt man unschwer hinüber zum höchsten Punkt auf 2047 m, den allerdings nur ein Steinhaufen ziert. Nach der österreichischen Messung sollen es 2048 Meter sein. Wie dem auch sei, die Aussicht ist fantastisch.
Im Norden liegen die Königsschlösser (Neuschwanstein und Hohenschwangau) mit Alpsee und Schwansee zu Füßen, außerdem reihen sich Weißensee, Hopfensee, Forggensee und Bannwaldsee aneinander.
Im Westen liegen die Tannheimer Berge mit Gehrenspitze, Kellenspitze, Rote Flüh und Einstein, der Blick reicht sogar bis zum Säntis in der Ostschweiz. Außerdem zeichnet sich der Vilser Berg ab, wo sich das Juwel Alatsee im Wald versteckt. Rechts daneben in der Ebene liegt der Weißensee.
Im Osten breiten sich die Ammergauer Alpen aus, vom Tegelberg über den Geiselstein, die Große Klammspitze, die Hochplatte, die Kreuzspitze und die Geierköpfe. Im Estergebirge ist der Krottenkopf als höchster Gipfel auszumachen sowie die Benediktenwand. Vor der Zugspitze ist der nördliche Ausläufer des Plansees zu sehen, außerdem der Daniel.
Im Norden fällt der Blick über Reutte hinweg ins wilde Lechtal, der Thaneller sticht hervor. Weitere Gipfel im fernen Rund sind die Birkkarspitze (Karwendel), Großer Bettelwurf, Schrankogel, Wannig, Wildspitze, Namloser Wetterspitze, Parseierspitze, Hoher Riffler, Urbeleskarspitze und der Große Krottenkopf, der Höchste in den Allgäuer Alpen.
Beim Abstieg machte ich noch einen kurzen Abstecher Richtung Pilgerschrofen. Der Abstieg kam mir länger vor als der Aufstieg, ein Zeichen dafür, dass die Kraxelei einige Aufmerksamkeit erforderte. Da ein Stolperer immer mal vorkommen kann, trage ich in solchen Fällen immer einen Helm. Ich war allerdings der Einzige am Berg mit Helm, was mir allerdings egal ist. Ich entscheide für mich. Eigentlich hätte ich den Helm auch schon beim Aufstieg auspacken können, denn entlang der Steilwände besteht durchaus Steinschlaggefahr.
Vom Säulinghaus hätte es noch einen Weg nach Hohenschwangau gegeben, der um den Pilgerschrofen herumführt. Von diesem Weg versprach ich mir dann aber doch nicht so viel, weshalb ich den direkten Weg zurück zum Auto wählte. Insgesamt war ich mit Pausen 6¼ Stunden unterwegs. Nach meiner Berechnung waren es knapp 1300 Höhenmeter.
Bilder-Galerie
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Blick von Reutte auf den Säuling
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Tiefblick auf Forggensee und Bannwaldsee
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Erster Blick zum Gipfelkreuz
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Wunderschönes Gipfelkreuz
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Hopfensee, Forggensee, Bannwaldsee und Königsschlösser
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Pilgerschrofen, Weißensee, Hopfensee, Forggensee und Königsschlösser
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Blick hinüber zum höchsten Punkt
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Blick über Reutte ins Lechtal, links der Thaneller
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Rechts der Vilser Berg (Alatsee) und der Weißensee
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Blick hinüber zum Gipfelkreuz
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Tegelberg, Geiselstein, Gr. Klammspitze und Hochplatte
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Kreuzspitze und Geierköpfe
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Der Plansee vor der Zugspitze, rechts der Daniel
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Gehrenspitze, Kellenspitze, Rote Flüh und Einstein
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Nicht ganz einfacher Aufstieg durch den Restschnee
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Alpsee und Schwansee im Vordergrund
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Vom Alpsee bis zum Bannwaldsee
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Das Säulinghaus