Tag 22: O say can you see

Du bist hier: Tag 22 von 30 der Reisebeschreibung „Rundreise USA NORDOSTEN“

Alles über die amerikanische Nationalhymne in Baltimore

Fahrstrecke:
Hotel -> 5 Meilen -> Fort McHenry -> 3 Meilen -> Baltimore Inner Harbor -> Stadtrundfahrt, 4 Meilen -> 50 Meilen -> Hotel (1. Nacht in Washington DC)

Fort McHenry, der Geburtsort der amerikanischen Nationalhymne (National Anthem), ist mein persönliches Highlight auf dieser Rundreise. Du solltest dich unbedingt rechtzeitig auf den Weg machen, damit du möglichst bei Öffnung der Tore um 9 Uhr vor Ort bist. Um 10 Uhr folgt der morgendliche Flaggenwechsel im Fort. Danach verbringst du den Tag in der Innenstadt von Baltimore. Am Abend fährst du weiter nach Washington DC.

Der Krieg von 1812 und die Entstehung der Nationalhymne

Wenn von Amerika und den früheren Kriegen die Rede ist, denken die meisten zuerst an den amerikanischen Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 und dessen Zusammenhang mit dem Ende der Sklaverei. Danach kommt die Amerikanische Revolution beziehungsweise der Unabhängigkeitskrieg von 1775 bis 1781 in den Sinn. Kaum jemand denkt jedoch an den British-Amerikanischen Krieg, den Krieg von 1812, der auch als 2. Unabhängigkeitskrieg bezeichnet wird. Der Krieg gilt deshalb auch als „vergessener Krieg“ (forgotten war).

Die Gründe für den Krieg waren vielschichtig. Großbritannien hatte die Niederlage im Unabhängigkeitskrieg noch nicht verarbeitet und nutzte die kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Franzosen auf dem Atlantik, um auch amerikanische Schiffe zu überfallen. Die Vereinigten Staaten konnten dies nicht hinnehmen. Am 18. Dezember 1812 erklärte Präsident James Madison Großbritannien den Krieg, weshalb dieser Krieg auch als „Mr. Madison’s War“ bezeichnet wird.

Die flächenmäßige Ausdehnung des Kriegs war gewaltig. Von den Großen Seen (Great Lakes) an der kanadischen Grenze bis nach New Orleans am Golf von Mexiko reichten die Kampfhandlungen. Die wichtigsten Kriegsschauplätze lagen in der Region um die Chesapeake Bay.

Der Krieg führte zu keinen Veränderungen der territorialen Verhältnisse. Er stärkte jedoch die nationale Identität der jungen Nation sowie deren Bedeutung auf der politischen Weltbühne. Die „Verteidigung von Fort McHenry“ war dabei nur ein Kriegsereignis unter vielen. Doch weil diese Schlacht ursächlich für die Entstehung der Nationalhymne war, kommt dem Fort ein ganz besonderer Platz in der amerikanischen Geschichte zu.

Im September 1814 bereitete die britische Flotte ihren Angriff auf Fort McHenry an der Zufahrt zum Hafen von Baltimore vor, um danach weiter in die Stadt vordringen zu können. In Baltimore fürchtete man die britischen Truppen, zumal diese einen Monat zuvor die Hauptstadt Washington DC überfallen und dabei sowohl das Kapitol als auch das Weiße Haus in Brand gesetzt hatten.

Am 5. September 1814 segelte der Anwalt und Dichter Francis Scott Key zusammen mit Colonel John Stuart Skinner, einem Vermittler für Gefangenenaustausch, zur britischen Flotte in die Chesapeake Bay, um über die Freilassung des Arztes William Beanes zu verhandeln. Zwar waren sie mit ihrem Ansinnen erfolgreich, jedoch wurde die Gruppe festgehalten, damit sie die britischen Vorbereitungen des Angriffs auf Fort McHenry nicht verraten konnten.

In den Morgenstunden des 13. September 1814 begann die britische Flotte ein 25-stündiges Bombardement auf Fort McHenry. Als die Waffen am Morgen des 14. September 1814 wieder schwiegen und der Regen aufhörte, ließ Major Georg Armistead, der seinerzeitige Kommandant von Fort McHenry, die regennasse Flagge über dem Fort durch eine neue Flagge ersetzen. Die riesige 15-sternige Flagge von 42 × 30 Fuß hatte er bei der Näherin Mary Young Pickersgill aus Baltimore in Auftrag gegeben.

Francis Scott Key und John Stuart Skinner wussten zu diesem Zeitpunkt nicht, ob es den Amerikanern gelungen war, Fort McHenry zu verteidigen. Erst als Francis Scott Key im frühen Licht der Morgendämmerung („by the dawn’s early light“) von der Reling durch ein Fernrohr blicken konnte, stellte er erleichtert fest, dass die amerikanische Flagge immer noch vorhanden war („that our flag was still there“) und über dem Fort wehte. Von seinen Gefühlen übermannt, schrieb er daraufhin jene ersten Worte nieder, die später zum Text der amerikanischen Nationalhymne werden sollten.

»O say can you see,
by the dawn’s early light,
what so proudly we hail’d
at the twilight’s last gleaming«

(Oh sagt, könnt ihr sehen,
im frühen Licht der Morgendämmerung,
was wir so stolz grüßten,
im letzten Schimmer der Abenddämmerung)

Francis Scott Key und John Stuart Skinner wurden von den Briten freigelassen und kehrten nach Baltimore zurück. Vermutlich hatte Francis Scott Key die Melodie des populären englischen Kneipenlieds „Anacreon in Heaven“ im Sinn, als er in den Tagen nach der Verteidigung von Fort McHenry seine Verse vollendete. Ja, die Melodie der amerikanischen Nationalhymne stammt von einem Trinklied ab!

Francis Scott Key nannte sein Gedicht „The Defence Of Fort McHenry“ (Die Verteidigung von Fort McHenry) und übergab den Text seinem Schwager. Dieser wiederum reichte ihn weiter an einen Drucker, der hunderte Handzettel anfertigte und den Text in den Straßen von Baltimore verteilen ließ. Die Zeitung The Baltimore Patriot veröffentlichte Francis Scott Keys Verse am 20. September 1814 auf ihrer Titelseite. Zwei Tage später erreichte der Liedtext die New Yorker Zeitungen. Am 19. Oktober 1814 wurde das Lied erstmals unter dem Titel „The Star-Spangled Banner“ öffentlich gespielt.

Am 24. Dezember 1814 wurde in Gent im heutigen Belgien das Ende des Kriegs ausgehandelt. Es dauerte jedoch mehrere Wochen, bis die Nachricht vom Friedensschluss Amerika erreichte. Erst mit der Unterzeichnung des Friedensvertrags durch Präsident James Madison am 17. Februar 1815 schwiegen die Waffen endgültig. Mit dem Ende dieses Kriegs gehörte die äußere Bedrohung der Vereinigten Staaten durch Großbritannien der Vergangenheit an.

Am 3. März 1931 wurde „The Star-Spangled Banner“ durch die Unterschrift von Präsident Herbert Hoover, nach dem der Hoover Dam bei Las Vegas benannt ist, zur Nationalhymne der Vereinigten Staaten erklärt.

In Maryland erinnern die Autokennzeichen an den Krieg von 1812:

Fort McHenry

Für das Navigationsgerät:
2400 East Fort Avenue, Baltimore, MD 21230

Mit dem (zweiten) Frieden von Paris 1783 hatten die Vereinigten Staaten ihre Unabhängigkeit erlangt. Um die junge Nation vor Angriffen zu schützen, wurden an der Ostküste Festungen errichtet, so auch Fort McHenry, benannt nach James McHenry, dem Kriegsminister im Jahr der Fertigstellung 1800. Der Zusatz „National Monument & Historic Shrine“ verdeutlicht die herausragende Stellung dieser Sehenswürdigkeit. Kein anderer Ort unter der Verwaltung des National Park Service (NPS) trägt diese doppelte Würdigung oder gar die Bezeichnung als „Shrine“ (Schrein, Heiligtum). Denn es handelt sich wahrlich um einen magischen Ort: Hier entstand der Text der amerikanischen Nationalhymne The Star-Spangled Banner. Das Ereignis wird im Park auf typisch amerikanische Weise zelebriert und sorgt bei USA-Fans für Gänsehaut-Feeling.

Fort McHenry liegt, umgeben von Hafenanlagen, südöstlich der Stadt am Ende einer Landzunge. Vielleicht siehst du bei der Anfahrt ein Kreuzfahrtschiff. Für den historischen Teil von Fort McHenry beträgt der Eintrittspreis 15 Dollar pro Person. Je nachdem, mit wie vielen Personen du unterwegs bist und ob eine weitere USA-Reise innerhalb eines Jahres geplant ist, kann sich der Kauf eines Nationalparkpasses (Interagency Annual Pass, auch „America The Beautiful Pass“ genannt) für 80 Dollar lohnen.

Gleich hinter dem Eingang des Besucherzentrums begrüßt dich eine Bronzestatue von Francis Scott Key. Im Ausstellungsraum daneben wird zweimal pro Stunde ein 10-minütiger patriotischer Film über die Verteidigung von Fort McHenry und die Entstehung der Nationalhymne gezeigt. USA-Liebhabern wird dabei warm ums Herz. Der fantastische Film mit seinem überraschenden Ende – mehr verrate ich nicht – wird halbstündlich gezeigt.

Die Ausstellung enthält eine Kopie des Manuskripts der Nationalhymne. Das handschriftliche Original von Francis Scott Key wirst du heute Nachmittag möglicherweise im Museum der Maryland Historical Society in Baltimore zu Gesicht bekommen. Vom Besucherzentrum gehst du wenige hundert Meter zur historischen Zone (Historic Zone). Im Innenhof des Forts, hinter gewaltigen, sternförmigen Schutzwällen (ramparts), liegen die Baracken der Soldaten.

Wenn es die Wetterverhältnisse zulassen, wird bei der morgendlichen Flaggenzeremonie um 10 Uhr ein Sternenbanner mit 15 Sternen und 15 Streifen in den Maßen 9 × 13 Meter bzw. 30 × 42 Fuß gehisst. Vielleicht bekommst du die Gelegenheit, beim Flaggenwechsel mitzuwirken. Aufgrund der Größe der Flagge nehmen die Park Ranger gerne die Hilfe der Besucher in Anspruch. Häufig sind es Schulklassen, die diese bedeutungsvolle Aufgabe übernehmen.

Beim nachmittäglichen Flaggenwechsel um 16 Uhr wird die aktuelle US-Flagge mit 50 Sternen gehisst und bei Wind und Regen aus Sicherheitsgründen auf eine kleinere Flagge zurückgegriffen. In jedem Fall wird gewährleistet, dass immer eine Flagge gehisst ist, rund um die Uhr. Denn Fort McHenry war der Erste von acht offiziellen Orten in den Vereinigten Staaten, an denen die amerikanische Flagge 24 Stunden lang wehen sollte. Präsident Harry S. Truman bestimmte dies im Jahr 1948. Seitdem gab es nur vier weitere derartige Präsidentenproklamationen, nämlich für das Weiße Haus, das Washington Monument und das Marine Corps Memorial, allesamt in Washington DC gelegen, sowie für alle Zollhäfen der USA. Auch an diesem Umstand sieht man die Bedeutung von Fort McHenry.

Flaggenzeremonie Fort McHenry

Eine Jugendgruppe hilft beim Hissen der Flaggge

Navy Gruß

In Fort McHenry finden regelmäßig Veranstaltungen der Navy statt

Nach dem Flaggenwechsel kannst du die Baracken mit den Soldatenunterkünften besichtigen. In der Einsatzzentrale beugt sich eine Bronze-Statue von Major Georg Armistead über den Lageplan. In der hinteren rechten Ecke des Innenhofs fallen das Waffenlager und das Pulvermagazin (powder magazine) mit seinem achtkantigen Dach auf.

Du kannst ein Stück auf dem sternenförmigen Schutzwall gehen und die Aussicht auf die Bucht genießen. Die dort ausgestellten mächtigen Rodman-Kanonen stammen allerdings aus der Zeit des Bürgerkriegs. Bei der Verteidigung von Fort McHenry kamen die kleineren Kanonen der Water Battery zum Einsatz.

Für den Rückweg vom Fort empfehle ich den etwas längeren Uferweg. Von der gegenüberliegenden Seite des Patapsco River winken die Ladekräne herüber. In der Ferne überquert die circa 11 Meilen lange Francis Scott Key Bridge die Bucht von Baltimore. Hinter der Brücke breitet sich die Chesapeake Bay aus, die größte Flussmündung der USA.

LETZTE MELDUNG
Am 26.3.2024 rammte ein Containerschiff die Francis Scott Key Bridge, die daraufhin einstürzte. Das Schiff war manövrierunfähig, nachdem der Strom ausgefallen war. Die Besatzung informierte die Behörden, worauf die Brücke gesperrt wurde. Allerdings befanden sich Bauarbeiter und wenige Fahrzeuge auf der Brücke, die mit ihren Insassen in die Fluten des Patapsco River stürzten.

Francis Scott Key Bridge

Die Francis Scott Key Bridge vor dem Einsturz

Bevor du wieder in den Mietwagen einsteigst, kannst du auf der Südseite des Parkplatzes noch einen kurzen Blick auf das Armistead Monument werfen. 200 Meter weiter entdeckst du die Statue of Orpheus, des griechischen Gottes. Die etwa 12 Meter hohe Statue ist Francis Scott Key als Autor der Nationalhymne und allen Soldaten und Seeleuten gewidmet, die an der Verteidigung von Fort McHenry und Baltimore beteiligt waren. In den Sockel ist ein Bild von Francis Scott Key eingearbeitet, obwohl The Star-Spangled Banner bei der Einweihung des Denkmals im Jahr 1922 noch nicht zur offiziellen Nationalhymne erklärt worden war. Bis dahin sollten noch neun Jahre vergehen.

Baltimore

Baltimore ist die größte Stadt von Maryland, Hauptstadt des Bundesstaats ist jedoch Annapolis. Aufgrund der günstigen Lage mit Zugang zur Chesapeake Bay hat Baltimore einen der bedeutendsten Häfen der USA. Vielleicht ist dir der Baltimore Clipper ein Begriff, ein Schiffstyp, der hier im 18. Jahrhundert entwickelt wurde.

Über den Hafen von Baltimore fanden auch viele Einwanderer den Weg in die Vereinigten Staaten. Heute werden von hier auch Motorräder von Harley-Davidson (siehe Tag 20) in alle Welt verschifft.

Für die immer größeren Schiffe wurde der ursprüngliche Hafen irgendwann zu klein. Ab den 1970er-Jahren wurde das Areal deshalb in eine Flaniermeile mit vielfältigen Angeboten verwandelt, ein Musterbeispiel für eine gelungene Stadtsanierung. Das touristische Herz von Baltimore schlägt seitdem rund um den Inner Harbor. Das brachte ihr den Spitznamen „Charm City“ ein.

Baltimore Inner Harbor (Arrow Parking)

Für das Navigationsgerät:
11 E Lee Street, Baltimore, MD 21202

Baltimore Inner Harbor und Downtown

Inner Harbor

Flanieren an der Inner Harbor Waterfront Promenade

Chesapeake

Die leuchtendrote Chesapeake schmückt den Inner Habor

Seven Foot Knoll Lighthouse

Das Seven Foot Knoll Lighthouse wacht über den Inner Harbor

Bis Baltimore Downtown sind es weniger als 3 Meilen. Von der Parkgarage ist es nicht weit zum Visitor Center am Inner Harbor. Ich habe einen knapp 4 km langen Fußweg bis zum The Star-Spangled Banner Flag House zusammengestellt. Die weniger zentral gelegenen Sehenswürdigkeiten fährst du im Anschluss mit dem Mietwagen ab.

Nach dem Verlassen der Parkgarage überquerst du die Light Street und gehst geradeaus 150 Meter bis zum Hafen. Zur Rechten liegt das Maryland Science Center, eine naturwissenschaftliche Erlebniswelt. Am Hafenbecken gehst du die Inner Harbor Waterfront Promenade nach links bis zum Baltimore Visitor Center, wo du dich mit Informationen und Karten eindecken kannst. Alle 15 Minuten wird im Baltimore Experience Theater ein technisch außergewöhnlicher Film über die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten der Stadt gezeigt.

Du gehst um das Hafenbecken herum. Am Harborplace, einem Komplex mit Geschäften und Restaurants, liegt die USS Constellation, die schon im Bürgerkrieg zum Einsatz kam. Es ist die Hauptattraktion des Baltimore Maritime Museum. Wenige Meter weiter erreichst du die Baltimore Ravens Plaza. Auf den Pflastersteinen sind die Namen der Spieler verewigt, die im Jahr 2001 den SuperBowl nach Baltimore holten.

Dahinter ragt das 5-eckige World Trade Center („Top of the World“) in den Himmel. Das Gebäude wurde von Stararchitekt I. M. Pei entworfen. Auf dem Platz vor dem Gebäude erinnert das 9/11 Memorial of Maryland mit verformten Stahlteilen der Zwillingstürme von New York City an die Opfer vom 11. September 2001. Von den fast 3000 Toten stammten 69 aus Maryland. Jährlich am 11. September zeichnet der Schatten des Hochhauses die auf dem Memorial vermerkten Ereignisse des schicksalhaften Tags exakt nach. Im 27. Stock gibt es eine begleitende Ausstellung. Vom Observation Level bietet sich ein fantastischer Blick auf Downtown und den Inner Harbor. Die Fahrt mit dem Aufzug kostet 6 Dollar.

An der folgenden Pier 3 sind weitere historische Schiffe festgemacht. Besonders schön ist die Chesapeake. Die großen weißen Buchstaben auf dem hellroten Rumpf fallen sofort ins Auge. Derartige Schiffe kamen als Leuchtfeuer zur Orientierung für andere Schiffe zum Einsatz.

Geradeaus über die Brücke fällt der Blick auf Pier 4 und die Fassade eines ehemaligen Kraftwerks (Power Plant). Heute beherbergt das Gebäude eine Filiale von Barnes & Noble. Die mächtigen Kraftwerksschlote wurden als Gestaltungselement geschickt in die Buchhandlung integriert. Zum Areal gehört auch ein Hard Rock Café.

Vor dem National Aquarium folgst du dem Harbor Bridge Walk weiter über die nächste Brücke bis Pier 5 und dort nach rechts. An der Spitze der Pier steht das architektonisch außergewöhnliche Seven Foot Knoll Lighthouse von 1856. Es lagert auf neun eisernen Schraubpfählen. Sein ursprünglicher Platz befand sich an der Mündung des Patapsco River in die Chesapeake Bay.

Du gehst um den Leuchtturm herum nach Norden und weiter nach rechts über den Parkplatz bis zu einer kleinen Brücke, die in die Fleet Street mündet. Am Civil War Museum (Bürgerkriegsmuseum) wendest du dich nach links und folgst der President Street für 350 Meter nach Norden bis zur E Pratt Street. Dort gehst du 70 Meter nach rechts.

An der Flag House Square stößt du auf das The Star-Spangled Banner Flag House. Bei dem Gebäude an der Ecke zur Albemarle Street handelt es sich um das seinerzeitige Zuhause von Mary Young Pickersgill. Hier nähte sie jene Flagge, die bei der Schlacht um Fort McHenry über dem Fort wehte (siehe heute Vormittag) und die Francis Scott Key zum Text der Nationalhymne inspirierte. Ein Schild an der Fassade weist darauf hin. Die Flagge auf dem Dach ist per Gesetz rund um die Uhr gehisst.

Die Fassade des Museums ist mit einer riesigen 15-Sterne-Flagge aus Plexiglaselementen verkleidet. Das Original der Flagge von Fort McHenry befindet sich im National Museum of American History in Washington DC (siehe Tag 24).

Vom Flag House gehst du 400 Meter zurück zur President Street und die E Pratt Street geradeaus bis zum World Trade Center. Von hier findest du allein zurück zum Mietwagen.

Für die folgenden Sehenswürdigkeiten und Ziele in Baltimore habe ich eine kleine Stadtrundfahrt zusammengestellt.

Star-Spangled Banner Flag House

The Star-Spangled Banner Flag House. Hier wurde die Flagge genäht, die Francis Scott Key zur Nationalhymne inspirierte

Das Sternenbanner

Bei der Verabschiedung der Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1776 wehte über der Independence Hall von Philadelphia noch die britische Fahne. Doch die Kontinentalarmee sollte im Kampf gegen die britischen Truppen im Unabhängigkeitskrieg durch eine gemeinsame Flagge gestärkt werden. Die Näherin Betsy Ross aus Philadelphia soll daraufhin den Auftrag zur Herstellung des ersten Sternenbanners erhalten haben (siehe Tag 27, Betsy Ross House). Die Flagge hatte 13 weiße Sterne auf blauem Hintergrund und 13 rote bzw. weiße Streifen, je einen Stern und einen Streifen für die 13 Kolonien. Für die Farben Rot, Weiß und Blau gibt es keine offizielle Begründung. »Rot« könnte für Tapferkeit (valor), »weiß« für die Freiheit (liberty) und »blau« für Gerechtigkeit (justice) und Loyalität (loyalty) stehen. Durch den sogenannten Flag Act vom 14. Juni 1777 wurde die Flagge zur offiziellen Flagge der Kontinentalarmee. An diesem Tag feiert Amerika deshalb den Flag Day.

Nach der Aufnahme von Vermont und Kentucky in die Vereinigten Staaten wurde das Sternenbanner auf 15 Sterne und 15 Streifen erweitert. Diese 15-Sterne-Flagge von 1794 wehte auch noch 1814 über Fort McHenry. Unter dem blauen Feld befand sich ein roter Streifen. Die von Mary Young Pickersgill genähte Flagge, die Francis Scott Key zur Nationalhymne inspirierte, wurde von Major Georg Armistead und der Familie Armistead ein Jahrhundert lang aufbewahrt. Kleine Teile der Flagge wurden abgeschnitten und verschenkt. Sie befinden sich, soweit sie aufgetaucht sind, im Besitz des The Star-Spangled Banner Flag House in Baltimore (siehe heute Nachmittag). Als sich im Jahr 1912 der Beginn des Kriegs von 1812 zum hundertsten Mal jährte, wurde die Flagge dem Smithsonian’s National Museum of American History in Washington DC übergeben, wo sie bis heute zu bewundern ist (siehe Tag 24).

Die Anzahl der Sterne auf der Nationalflagge hat sich mit der Zahl der Bundesstaaten im Laufe der Zeit auf 50 erhöht. Mit der Aufnahme von Hawaii kam am 4. Juli 1960 der letzte Stern hinzu. Ein Jahr zuvor steuerte Alaska den 49. Stern bei. Die Zahl der Streifen wurde jedoch wieder auf 13 reduziert. Außerdem befindet sich heute unterhalb des blauen Sternenfeldes ein weißer statt eines roten Streifens.

Maryland Historical Society

Für das Navigationsgerät:
201 W Monument Street, Baltimore, MD 21201

Die Maryland Historical Society ist Hüterin der Originalhandschrift der amerikanischen Nationalhymne „The Star-Spangled Banner“ von Francis Scott Key. Auch wenn du vor Reisebeginn keinen Termin vereinbart hast (siehe Kapitel F. Sehenswürdigkeiten planen und reservieren), um einen Blick auf das historische Dokument werfen zu können, kannst du dein Glück versuchen. Die Bibliothek ist allerdings nur von Mittwoch bis Samstag geöffnet. Parkplätze sind im Hof hinter dem Museum verfügbar. Der Eintritt beträgt 9 Dollar und du kannst auch noch etwas Zeit im Museum verbringen, insbesondere in der Ausstellung über den Krieg von 1812 und die Verteidigung von Fort McHenry.

George Peabody Library (Parkgarage)

Für das Navigationsgerät:
600 St Paul Street, Baltimore, MD 21201

Das Stadtviertel Mount Vernon ist benannt nach dem Landsitz von George Washington (siehe Tag 26). Am Washington Place ragt das Washington Monument in den Himmel. Gleich daneben befindet sich die George Peabody Library. Der Lesesaal gehört zu den schönsten der Welt. Einen Parkplatz zu finden ist jedoch schwierig. Ich empfehle deshalb, den Mietwagen in der Peabody Parking Garage abzustellen. Dorthin gelangst du, wenn du zwischen Washington Monument und Bibliothek den E Mt Vernon Place bis zur St Paul Street fährst und dort die Einbahnstraße nach rechts.

Vom Parkhaus gehst du um den Block herum. Gegenüber des Washington Monument befindet sich der Eingang zur Bibliothek. Beim Anblick des Lesesaals wird klar, warum die Bibliothek als eine Kathedrale der Bücher („A cathedral of books“) bekannt geworden ist.

Im Park zwischen Washington Monument und Bibliothek erinnert eine Statue an George Peabody (1795 – 1869), den vermögenden Stifter der Einrichtung.

Der Säulenbau des Washington Monument geht auf das Jahr 1829 zurück und ist somit 54 Jahre älter als das gleichnamige Wahrzeichen von Washington DC (siehe Tag 24). Für 6 Dollar darfst du 227 Stufen hinaufsteigen.

Peabody Library

Der Lesesaal der George Peabody Library erstreckt sich über sechs Stockwerke

Westminster Church Cemetery (Grabmal von Edgar Allan Poe)

Für das Navigationsgerät:
519 W Fayette Street, Baltimore, MD 21201

Auf dem Friedhof der Westminster Presbyterian Church, kurz vor der Kreuzung N Green Street, befindet sich das Grabmal von Edgar Allan Poe (Edgar Allan Poe Grave). Man kann es von der Straße aus sehen. Das Wohnhaus des Schriftstellers, heute ein Museum, liegt eine Meile weiter westlich in der 203 N Amity Street.

Oriole Park (Baseball-Stadion)

Für das Navigationsgerät:
333 W Camden Street, Baltimore, MD 21201

Im Oriole Park tragen die Baltimore Orioles, die Baseball-Mannschaft von Baltimore, ihre Heimspiele aus.

M&T Bank Stadium (Football-Stadion)

Für das Navigationsgerät:
1101 Russell Street, Baltimore, MD 21230

Das M&T Bank Stadium ist das Zuhause der Baltimore Ravens, die in der National Football League (NFL) spielen.

  • Übernachtung in Washington DC (1. Nacht von 4 Nächten)

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