Fahrstrecke:
Hotel → wenige Meilen → MIT → 3 Meilen → Harvard → 10 Meilen → Lexington Battle Green → wenige Meilen → Hotel in Lexington/MA
Am Vormittag besuchst du das Massachusetts Institute of Technology (MIT) und die Harvard Universität, beides renommierte Institutionen. Anschließend fährst du nach Lexington, einem bedeutenden Schauplatz des Unabhängigkeitskriegs. In Lexington und dem benachbarten Concord fanden die ersten Schusswechsel des Unabhängigkeitskriegs statt. Die beiden Orte werden deshalb im Zusammenhang mit der Amerikanischen Revolution stets in einem Atemzug genannt. Die Battle Road zwischen Lexington und Concord und die Sehenswürdigkeiten in Concord stehen dann morgen Vormittag auf dem Programm.
Das Gelände des Massachusetts Institute of Technology (MIT) erstreckt sich zwischen Charles River und Downtown Cambridge. Ich empfehle einen kurzen Stopp bei den Maclaurin Buildings, die rund um das Grün des Killian Court angeordnet sind. Mehr als ein schnelles Erinnerungsfoto ist allerdings nicht möglich, denn Parken ist dort nicht erlaubt („Tow Zone. No Parking Anytime“). Den Mietwagen sollte man also ständig im Auge behalten. Parken ist in der Studentenstadt Cambridge ohnehin eine Herausforderung.
Über dem Säulengang des zentralen Gebäudes mit seiner markanten Kuppel, dem Great Dome, steht in großen Buchstaben „MASSACHVSETTS INSTITVTE OF TECHNOLOGY“. Die Verwendung des „V“ statt eines „U“ ist darauf zurückzuführen, dass im Lateinischen ursprünglich nicht zwischen diesen Buchstaben unterschieden wurde.
Zurück am Mietwagen biegst du nach rechts ab in die Massachusetts Avenue. Dort triffst du auf den Eingang des MIT am Rogers Building. Sollte es dir gelingen, eine zulässige Parkmöglichkeit zu finden, empfehle ich den Weg vom Rogers Building durch den Infinite Corridor (unendlicher Gang) bis zum Great Dome. Der Korridor verbindet den West- und Ostcampus miteinander.
Parkgarage im Smith Campus Center, Harvard
Für das Navigationsgerät:
16 Holyoke Street, Cambridge, MA 02138
Knapp 3 Meilen nordwestlich des MIT liegt die Harvard University. Die Massachusetts Avenue führt vom MIT zum Harvard Yard. Du kannst auch den Anweisungen des Navigationsgeräts folgen und den schnelleren Weg über den Memorial Drive entlang des Charles River wählen. Die Navi-Adresse lautet auf das Gebäude gegenüber der Zufahrt zur Parkgarage des Smith Campus Center. Die preiswerteren Parkplätze an den Parkuhren rund um den Block sind permanent belegt und kaum zu ergattern. Bei maximal 2 Stunden könnte die Zeit auch knapp werden.
Der Zugang zum Harvard Yard (yard = Hof), das von einer Backsteinmauer umgeben ist, liegt in der Massachusetts Avenue gegenüber dem Haupteingang des Smith Campus Center. Bitte orientiere dich bei deinem Rundgang an meiner Karte und der Nummerierung.
Die Harvard Universität
Die Harvard University ist die älteste Universität von Amerika. Die frühen Siedler setzten von Beginn an auf Bildung. Bereits im Jahr 1636, also nur 16 Jahre nach der Ankunft der Pilgerväter, wurde das ursprüngliche Harvard College eingerichtet, zunächst nur für die Ausbildung von Priestern und Predigern. Spätere Absolventen waren Samuel Adams, John Hancock und John Adams.
Die Universität ist benannt nach ihrem ersten Wohltäter, John Harvard, einem englischen Minister. Dieser kam 1637 nach Amerika, um dort als Prediger zu leben, hatte in der Neuen Welt allerdings wenig Glück. Nur wenige Monate nach seiner Ankunft starb er im Alter von nur 30 Jahren an Tuberkulose. Doch obwohl er nie in Harvard war, vererbte er die Hälfte seines Nachlasses und seine 400 Bücher umfassende Bibliothek an die Bildungseinrichtung.
Die Harvard Crimson gehören wie die Yale Bulldogs der Ivy League an. Die Bezeichnung „Crimson“ steht für die Farbe der Universität (crimson = karminrot).
1 Wadsworth House
2 Massachusetts Hall
3 Johnston Gate
4 John Harvard Statue
5 University Hall
6 Harvard Hall
7 Hollis Hall/Stoughton Hall
8 Holden Chapel
9 Holworthy Gate
10 Science Center
11 Memorial Hall
12 Lamont Gate
13 Houghton Library
14 Widener Library
15 Memorial Church
16 Straus Hall
Gleich nach dem Eingang liegt rechts das Wadsworth House, das ausnahmsweise nicht aus roten Backsteinen besteht. George Washington nutzte das Gebäude im Juli 1775 vorübergehend als Hauptquartier der Kontinentalarmee. Du gehst den Weg geradeaus durch das Old Yard mit seinen schattenspendenden Laubbäumen.
Die Massachusetts Hall aus dem Jahr 1720 ist das älteste Gebäude von Harvard. Heute beherbergt es die Büroräume des Universitätspräsidenten sowie Wohnräume von Studienanfängern (freshmen).
Nach der Massachusetts Hall begibst du dich nach links zum Johnston Gate. Es heißt, ein Student dürfe das Tor nur zweimal durchschreiten, einmal zu Beginn des Studiums und dann nach Abschluss des Studiums im Laufschritt. Wird das Tor in der Zwischenzeit genutzt, soll es Unglück bringen.
Auf dem Weg zurück ins Harvard Yard fällt dein Blick geradeaus auf die John Harvard Statue vor der University Hall. Vermutlich hast du die Menschentraube vor der Statue längst entdeckt. Die Statue aus dem Jahr 1884 wird auch Statue of Three Lies (Statue der drei Lügen) genannt. Zum einen existieren von John Harvard tatsächlich keine Porträts, niemand weiß, wie er aussah. Der Schöpfer der Statue, ein Harvard-Absolvent, wusste nicht, welchen Zweck die Statue erfüllen sollte und wählte einen Kommilitonen als Modell. Weiterhin wurde das Harvard-College nicht von John Harvard gegründet, wie die Inschrift der Statue („John Harvard, Founder, 1638“) behauptet, sondern nur nach ihm benannt. Schließlich wurde das College bereits 1636 gegründet und nicht 1638. Wie die glänzenden Füße der Statue verraten, soll es Glück bringen, diese zu berühren. Es wird jedoch nicht empfohlen. Angeblich sollen sich einige Studenten einen Spaß daraus machen, sich nach zu viel Alkoholgenuss über die Füße der Statue zu übergeben.
Die University Hall trennt das Old Yard vom New Yard. Du begibst dich wieder zurück auf den Weg Richtung Holworthy Gate.
Die Harvard Hall beherbergte einst die Büchersammlung John Harvards, die allerdings 1764 durch ein Feuer vernichtet wurde. Nur ein Buch überlebte (siehe nachfolgend).
In den beiden letzten Gebäuden entlang des Old Yard, Hollis Hall und Stoughton Hall, verbrachten die Schriftsteller Ralph Waldo Emerson und Henry David Thoreau ihre Studienzeit (mehr dazu morgen). Während des Unabhängigkeitskriegs waren George Washingtons Truppen hier untergebracht. Zu den Gebäuden gibt es auch eine nette Geschichte: Um ihre Räume zu wärmen, erhitzten die Studenten seinerzeit Kanonenkugeln im Kaminofen. Nach dem Winter wurden die Kanonenkugeln dann aus dem Fenster geworfen und verursachten auf den Stufen der Hauseingänge kleine Dellen. Da diese heute kaum noch zu erkennen sind, wurden die Stufen möglicherweise ausgebessert.
Zwischen Hollis Hall und Stoughton Hall liegt zurückversetzt die Holden Chapel von 1744, heute der Proberaum der Chöre von Harvard.
Du gehst geradeaus durch das Holworthy Gate. Der Rundgang setzt sich außerhalb des Harvard Yard fort.
Unmittelbar nach dem Ausgang stößt du auf das Science Center, das wichtige Forschungseinrichtungen und Laboratorien beherbergt.
Weiter geht es nach rechts über die Harvard Science Center Plaza zur Memorial Hall von 1878, die optisch einer Kathedrale ähnelt. Das Gebäude wurde zu Ehren der Harvard-Studenten errichtet, die im Bürgerkrieg starben. Plaketten an den Wänden erinnern an die Männer, von denen einige auch in Gettysburg (siehe Tag 19) ihr Leben ließen. Besonders eindrucksvoll sind die Buntglasfenster von Tiffany, die von Harvard-Absolventen gespendet wurden. Die Memorial Hall verfügt außerdem über einen Konzertsaal und einen Speisesaal.
Du überquerst die Quincy Street und folgst dieser nach rechts. Entlang der Straße sind mehrere Museen angesiedelt. Beim Lamont Gate führt der Weg wieder in das Harvard Yard hinein.
Zur Linken passierst du die Houghton Library. Die Bibliothek bewahrt das einzige Buch auf, das bei dem Feuer im Jahr 1764 nicht vernichtet wurde. „The Christian warfare against the devil world and flesh“ (sinngemäß: Der christliche Kampf gegen die Welt des Fleisches bzw. der Sünde, die der Teufel repräsentiert) von John Downame war von einem Studenten ausgeliehen worden.
Danach erreichst du das New Yard und den Säulenbau der Widener Library von 1914. Der Name der Bibliothek erinnert an Harry Elkins Widener, einem Sammler seltener Bücher und Harvard-Absolventen von 1907. Er starb beim Untergang der Titanic im Jahr 1912. Auf dem New Yard finden traditionell die Abschlussfeiern der Studienjahrgänge statt.
Auf der gegenüberliegenden Seite des New Yard ragt die weiße Kirchturmspitze der Memorial Church heraus. Die Kirche wurde zu Ehren der im ersten Weltkrieg gefallenen Harvard-Studenten errichtet. „In Grateful Memory of the Harvard Men who died in the World War we have built this church“, verrät die Inschrift über dem Eingang. Im Innern der Kirche erinnern außerdem Marmortafeln an die zahlreichen Toten des zweiten Weltkriegs, des Vietnam- und des Koreakriegs. Es ist bemerkenswert, wie viele Tote allein die Harvard Universität zu beklagen hatte. Auf den Stufen der Kirche hielt Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel am 30. Mai 2019 eine Rede vor dem voll besetzten New Yard anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde. Du passierst die University Hall und gelangst zurück zum Old Yard.
In der Straus Hall wohnte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg während seiner Harvard-Zeit. Von dort gehst du zurück zum Ausgang an der Massachusetts Avenue.
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Wenn du vor der Weiterfahrt noch eine Kleinigkeit essen möchtest, empfehle ich das urgemütliche Café J.P. Licks (siehe Karte). Die süßen Cupcakes sind ein wahrer Leckerbissen.
Parkplätze am Straßenrand beim Lexington Green
Für das Navigationsgerät:
1 Bedford Street, Lexington, MA 02420
Die Massachusetts Avenue führt vom Harvard Yard über knapp 9 Meilen direkt ins historische Lexington. Du kannst auch dem Navi folgen und den schnelleren Weg über den Concord Turnpike oder die Concord Avenue wählen.
Bei der Ankunft in Lexington fällt dir sofort die Minuteman Statue an der Straßengabelung von Massachusetts Avenue und Bedford Street auf. Die dreieckige Grünfläche hinter der Minuteman Statue ist das Lexington Battle Green, kurz als Lexington Green, noch kürzer als Green bezeichnet. Hier stellten sich die Minutemen, die ständig einsatzbereiten Patrioten, die Elite unter den Milizionären, den britischen Truppen entgegen.
Rechts neben dem Green entlang der Bedford Street gibt es einige Parkplätze. Wenn dort kein Platz frei ist, fährst du einmal gegen den Uhrzeigersinn um das Lexington Green herum und biegst 200 Meter nach der Minuteman Statue links in die Depot Square ab. Die Abzweigung ist an der hübschen Lexington Town Clock leicht zu erkennen. Geradeaus erreichst du den Hauptparkplatz für die Besucher von Lexington.
Bitte orientiere dich bei der folgenden Besichtigung des Green und seiner Umgebung an der Karte. Das Visitors Center befindet sich von der Straße etwas zurückversetzt gegenüber des Lexington Green. Dort erhältst du einen Plan für das Lexington Battle Green.
Zwischen dem Visitors Center und dem Green liegt die Buckman Tavern von 1710. Letzter Einlass für die Self-Guided Tour ist um 16 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt 10 Dollar. Erfreulicherweise wird eine Audio Tour in deutscher Sprache angeboten, die dich durch die historischen Räumlichkeiten führt, durch Küche, Gästezimmer und Schankstube. Der knarzende Holzboden trägt dazu bei, dass du dich über 300 Jahre zurückversetzen kannst. In der Buckman Tavern wurden bedeutende Stadtversammlungen abgehalten. Auf dem benachbarten Lexington Green übten die Minutemen, darunter der Gastwirt John Buckman, für die Auseinandersetzung mit den britischen Truppen. Folglich richteten die Milizen von Lexington in der Taverne ihr Hauptquartier ein. Am 18. April und in den frühen Morgenstunden des 19. April 1775 versammelten sich John Parker und ein Aufgebot der Bürgerwehr von Lexington im Gastraum, um auf die anrückenden britischen Truppen zu warten. Vom Fenster im westlich gelegenen Raum aus waren die Kampfhandlungen auf dem Green zu beobachten. Eine der ersten Gewehrkugeln traf die Eingangstüre der Buckman Tavern. Die Einschlagsstelle ist in der Türe zwischen Raum 4 und Raum 5 hinter Glas markiert.
Links neben der Buckman Tavern befindet sich an der Bedford Street das eingezäunte Memorial to the Lexington Minute Men of 1775, das Denkmal für die Männer von Lexington, die sich den britischen Truppen entgegenstellten.
Du überquerst die Bedford Street und begibst dich auf das Lexington Green, das bisweilen auch als Lexington Common bezeichnet wird. Auf dem Lexington Green fand die erste bewaffnete Auseinandersetzung der Amerikanischen Revolution statt. Das Green hat deshalb eine herausragende Bedeutung für die Geschichte der Vereinigten Staaten. Es gilt als der Geburtsort der Amerikanischen Freiheit, wie der Text auf dem Ring des Fahnenmasts sagt („THE BIRTH PLACE OF AMERICAN LIBERTY“). Am Patriot’s Day werden die Kampfhandlungen auf dem Lexington Green nachgestellt.
Die Minuteman Statue an der Spitze des Green wurde im Jahr 1900 am Jahrestag der Kampfhandlungen eingeweiht. Sie wird bisweilen auch als Captain Parker Statue bezeichnet. Tatsächlich existiert jedoch kein Bild von John Parker, das hätte zugrunde gelegt werden können, außer einem Schattenbild, das in der Buckman Tavern ausgestellt ist und seine Silhouette zeigt. Die Statue blickt in die Richtung, aus der sich die britischen Truppen am 19. April 1775 näherten.
Der Flaggenmast, The Flag, wurde als Erinnerung an den 200. Jahrestag der ersten bewaffneten Auseinandersetzung der Amerikanischen Revolution aufgestellt. Der Standort des Masts markiert die ungefähre Formationslinie der britischen Truppen. Das Lexington Green ist einer von acht Orten in den Vereinigten Staaten, an dem die amerikanische Flagge 24 Stunden pro Tag gehisst wird. Üblicherweise werden Flaggen über Nacht entfernt. Obwohl deine Reise kurz ist und du nur einen kleinen Teil der USA bereist, wirst du sechs Orte besuchen, an denen die amerikanische Flagge rund um die Uhr weht.
Der Parker Boulder (boulder = Felsbrocken) markiert die Formationslinie der Minutemen. Eine Inschrift zeigt die John Parker zugeschriebenen Worte an seine Männer: „Stand your ground. Don’t fire unless fired upon. But if they mean to have a war, let it begin here“ (Haltet die Stellung. Nicht schießen, wenn nicht auf euch geschossen wird. Aber wenn sie Krieg wollen, dann möge er hier beginnen).
Das Revolutionary War Monument wurde bereits zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli 1799 errichtet. Hier liegen die sterblichen Überreste der Minutemen, die am 19. April 1775 ums Leben kamen. Die Worte von Pfarrer Jonas Clarke, mit denen er den ruhmreichen Einsatz der ersten Opfer des Unabhängigkeitskriegs würdigte, stehen auf dem Monument.
Hinter dem Green an der Harrington Road fällt der weiße Turm der First Parish Church (parish church = Gemeindekirche, Pfarrkirche) auf. Du gehst den Weg links an der Kirche vorbei. An dem geschotterten Parkplatz befindet sich der Seiteneingang zum Old Burying Ground (auch Ye Olde Burying Ground).
Der Unabhängigkeitskrieg beginnt
Am Abend des 18. April 1775 marschierten circa 700 britische Rotröcke von Boston nach Lexington und Concord, um ein Waffenlager der Milizen auszuheben und die Patrioten Samuel Adams und John Hancock festzunehmen. Das konnte nicht unbemerkt bleiben. Im Turm der Old North Church leuchteten zwei Laternen, um vor den anrückenden Truppen zu warnen, die den Charles River überquerten. Paul Revere und die anderen Express-Reiter eilten nach Lexington und Concord, um die Milizen zu warnen (siehe Tag 9, Mitternachtsritt).
Captain John Parker, ein Farmer und Anführer der Revolutionäre, wies die Milizen am Morgen des 19. April 1775 an, sich auf dem Lexington Green aufzustellen, um die anrückenden britischen Truppen zu empfangen. Um fünf Uhr früh standen lediglich 77 Minutemen etwa 400 britischen Soldaten gegenüber. Parker hielt seine Leute dazu an, das Feuer nicht als Erste zu eröffnen, als plötzlich ein Schuss fiel und sich ein heftiges Feuergefecht entwickelte. Welche Seite den ersten Schuss abgefeuert hat, ist nicht bekannt. Acht Minutemen starben, neun wurden verwundet. Auf Seiten der Briten wurde nur ein Soldat schwer verwundet, er starb drei Tage später.
Nach dem Schusswechsel auf dem Lexington Green setzten die britischen Truppen ihren Marsch nach Concord fort. An der North Bridge in Concord (siehe morgen) trafen die Kontrahenten um neun Uhr erneut aufeinander. Dabei wurden die britischen Truppen von den Milizen in die Flucht geschlagen.
Zur Erinnerung an den Beginn des Revolutionskriegs (Revolutionary War) wird im Bundesstaat Massachusetts und in weiteren Bundesstaaten am dritten Montag im April der Patriot’s Day gefeiert.
Der Friedhof ist mit der Schlacht von Lexington eng verbunden. Hier waren ursprünglich auch die auf dem Lexington Green gefallenen Minutemen begraben, bevor sie ihre letzte Ruhestätte beim Revolutionary War Monument auf dem Green fanden. Du erreichst den Gedenkstein mit der ursprünglichen Begräbnisstelle, indem du circa 15 Meter rechts am Zaun entlang gehst. Von dort gehst du halbrechts 30 Meter durch den Friedhof. Zwei Fahnen markieren die letzte Ruhestätte des britischen Soldaten, der am 19. April 1775 verwundet wurde und drei Tage später in der Buckman Tavern starb. Vermutlich wurde auch Captain John Parker auf dem Old Burying Ground begraben. Du findest den Gedenkstein, wenn du circa 30 Meter in Richtung der gegenüberliegenden Friedhofsseite läufst. John Parker litt bereits bei den Kämpfen auf dem Lexington Green an Tuberkulose und starb fünf Monate später.
Du gehst zurück zur Minuteman Statue. Auf der gegenüberliegenden Seite der Massachusetts Avenue führt zwischen dem Backsteinhaus mit der Nummer 1888 und der Clarke Street ein 150 Meter langer Weg auf den Belfry Hill. Auf der kleinen Anhöhe steht der Glockenturm The Belfry, der den Milizen von Lexington Unterschlupf bot. Der Standort des Turms wurde mehrmals verändert. Zur Zeit der ersten Kampfhandlungen stand er auf dem Lexington Green und die Glocken alarmierten die Minutemen. Der alte Standort ist durch einen Felsbrocken auf dem Green markiert (Belfry Marker). Der Glockenturm steht jetzt wieder an seinem ursprünglichen Ort aus dem Jahr 1761. Es handelt sich um eine originalgetreue Nachbildung aus dem Jahr 1910, nachdem der alte Turm ein Jahr zuvor bei einem Sturm zerstört wurde. Die heutige Glocke stammt aus dem 19. Jahrhundert und wird jährlich am 19. April geläutet.
Die übrigen Besichtigungen in Lexington unternimmst du mit dem Mietwagen. Von der Minuteman Statue bis zum Hancock-Clarke House sind es zwar nur 650 Meter, danach kannst du aber gleich zur Munroe Tavern weiterfahren.
Das Hancock-Clarke House von 1737 war seinerzeit das Pfarrhaus von Lexington und das Ziel von Paul Revere auf seinem Mitternachtsritt von Boston nach Lexington, um die Milizen vor den heranrückenden britischen Truppen zu warnen (siehe Tag 9). Samuel Adams und John Hancock waren zu dieser Zeit Gäste im Haus des Pfarrers Jonas Clarke (das „Hancock“ im Namen des Hauses geht jedoch zurück auf den Großvater von John Hancock, dem Erbauer des Hauses).
Die 1735 erbaute Munroe Tavern liegt knapp 1 Meile südöstlich des Green. Die britischen Truppen verwendeten das Gasthaus als Quartier und Hospital bei ihrem Rückzug nach Boston am Nachmittag des 19. April 1775. Bei seinem Besuch in Lexington im Jahr 1789 speiste George Washington in der Taverne.
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Nicht weit vom Lexington Green entfernt ist die Filiale von Panera Bread, einer amerikanischen Bäckereicafé-Kette. Dort erhält man – aus deutscher Sicht – vernünftige Backwaren und Snacks, eine wohltuende Abwechslung zum sonstigen Fast Food. Für den Fall, dass deine Unterkunft in Lexington ohne Frühstück ist, wäre Panera Bread morgens eine gute Alternative (1684 Massachusetts Avenue, Lexington, MA 02420).
Nicht verwechseln
In den nächsten Tagen erwarten dich zwei Orte namens Concord und gleich dreimal der Ortsname Woodstock. Die nachfolgenden Zeilen dienen der Klarstellung, um Verwechslungen vorzubeugen. Concord/MA befindet sich 7 Meilen westlich von Lexington und steht morgen Vormittag auf dem Programm. Concord/NH ist die Hauptstadt von New Hampshire, 70 Meilen nördlich von Boston. Das State House von New Hampshire liegt morgen Nachmittag auf deinem Weg in die White Mountains. Woodstock/NH bzw. North Woodstock/NH erreichst du morgen Abend. Es ist das südwestliche Tor zu den White Mountains. Woodstock/VT ist ein wunderschönes Städtchen in den Green Mountains. In der Nähe besuchst du die Sugarbush Farm (siehe Tag 15). Woodstock/NY ist das „echte“ Woodstock, bekannt durch das Musik-Festival im August 1969 (siehe Tag 17).
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