Tag 25: Memorials, Memorials, Memorials

Du bist hier: Tag 25 von 30 der Reisebeschreibung „Rundreise USA NORDOSTEN“

Fahrstrecke:
Hotel -> wenige Meilen -> Arlington National Cemetery -> 3 Meilen -> Pentagon -> 1 Meile -> National Air Force Memorial -> 3 Meilen -> West Potomac Park -> wenige Meilen -> Hotel (4. Nacht in Washington DC)

Du verbringst den Vormittag auf dem Nationalfriedhof in Arlington. Hier fand John F. Kennedy seine letzte Ruhestätte. Nicht weit entfernt sind das Pentagon, das Pentagon Memorial und das National Air Force Memorial. Der Spaziergang zwischen Lincoln Memorial und Jefferson Memorial bildet den krönenden Abschluss deines Aufenthalts in Washington DC.

Rund um den Potomac River

Nationalfriedhof Arlington

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Arlington National Cemetery, Arlington, VA 22211

Arlington

Schier endlose Grabfelder hinterlassen beim Betrachter einen tiefen Eindruck

Der Arlington National Cemetery liegt im Staat Virginia, von Washington DC aus gesehen auf der gegenüberliegenden Seite des Potomac River. Seit über 150 Jahren ist der Friedhof ein Ort der militärischen Ehrerbietung und letzte Ruhestätte außergewöhnlicher Persönlichkeiten. Über 400.000 Militärangehörige und deren Familienmitglieder liegen hier begraben. Der Friedhof ist 365 Tage im Jahr geöffnet.

Das Areal ist riesig. Die Fläche entspricht etwa 350 Fußballfeldern. Selbst wenn du dich auf die von mir genannten wichtigsten Sehenswürdigkeiten beschränkst, würde der Fußweg gut 5 km betragen. Dazu kommen noch die Umwege, denn es ist kaum möglich, sich nicht zu verlaufen. Außerdem geht es bergauf und bergab. Im Welcome Center werden deshalb Shuttlebus-Touren für 15 Dollar angeboten, bei denen man jederzeit ein- und aussteigen kann. Für den Fall, dass du zu Fuß gehen möchtest, habe ich den Fußweg in der Karte eingezeichnet.

Die wichtigsten Ziele auf dem Nationalfriedhof sind

  • das Grab von John F. Kennedy (Shuttle Stop 2)

  • der Wachwechsel am Grab des unbekannten Soldaten (Shuttle Stop 5)

  • der Ausblick vom Arlington House auf Washington DC (Shuttle Stop 6)

  • das U.S. Marine Corps War Memorial bzw. Iwo Jima Memorial (Shuttle Stop 7)

Der größte Besucherandrang herrscht an der President John F. Kennedy Gravesite, der letzten Ruhestätte des am 22. November 1963 ermordeten 35. Präsidenten. Auf der Grabplatte brennt eine „ewige Flamme“. An seiner Seite beigesetzt wurde die 1994 verstorbene First Lady, Jacqueline Lee Bouvier Kennedy Onassis, kurz Jackie Kennedy. In der Nähe begraben liegt Robert F. Kennedy, der Bruder des Ex-Präsidenten. Er fiel 1968 ebenfalls einem Attentat zum Opfer.

Am Grant Drive, ca. 70 Meter unterhalb der Kennedy-Gräber, wurde der Gold Star Mothers Memorial Tree gepflanzt, zu Ehren der Mütter, die einen Sohn oder eine Tochter im Dienst der US-Armee verloren haben (siehe Tag 9, Rose F. Kennedy Rose Garden). Du findest den Baum in der Linkskurve am rechten Straßenrand.

Der im Sommer halbstündliche Wachwechsel am Tomb of the Unknown Soldier, dem Grab des unbekannten Soldaten vor dem Arlington Memorial Amphitheater, ist regelmäßig gut besucht. Hinter dem Amphitheater befinden sich die Gedenksteine für die mit den Space Shuttles Challenger und Columbia verunglückten Astronauten.

Das Arlington House thront auf einer Anhöhe oberhalb der Kennedy-Gräber. Es liegt auf einer Achse mit der Arlington Memorial Bridge und dem Lincoln Memorial. Von der Terrasse hast du einen großartigen Fernblick über die amerikanische Hauptstadt. Robert E. Lee, General der Konföderierten im amerikanischen Bürgerkrieg (siehe Tag 19), wohnte hier mit seiner Familie bis 1861. Drei Jahre danach, noch während des Bürgerkriegs, erfolgte die erste militärische Beisetzung auf dem heutigen Nationalfriedhof. Auf der Wiese zu Fuß des Arlington House befindet sich die letzte Ruhestätte von Pierre Charles L’Enfant, dem Architekten von Washington DC, der von hier auf „seine Stadt“ blickt. Das Grabmal ist an einer Platte, die auf sechs Marmorsäulen ruht, zu erkennen.

Du verlässt den Friedhof für kurze Zeit am nördlichen Seitenausgang Ord & Weitzel Gate. Ein 5-minütiger Fußweg führt zum U.S. Marine Corps War Memorial, dem Ehrenmal der Spezialeinheit. Der Zweitname Iwo Jima Memorial resultiert aus der Schlacht um die strategisch wichtige japanische Insel Iwojima vom 23. Februar 1945 im 2. Weltkrieg. Das Denkmal zeigt das Hissen der US-Flagge auf einem Vulkankegel im Süden der Insel. Präsident John F. Kennedy höchstpersönlich bestimmte, dass das Memorial zu den Orten gehören soll, an denen die US-Flagge 24 Stunden lang weht.

Du gehst zurück zum Eingang Ord & Weitzel Gate. Bis zum Welcome Center sind es 750 Meter zu Fuß. Du kannst auch auf den nächsten Shuttle-Bus warten.

Parkhaus des Fashion Centre at Pentagon City

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850 Army Navy Drive, Arlington, VA 22202

Das Pentagon ist der Sitz des Verteidigungsministeriums. Wie der Nationalfriedhof von Arlington befindet sich das Pentagon in Virginia. Die Parkplätze vor dem Pentagon Memorial sind für autorisiertes Personal reserviert. Du parkst deshalb gegenüber der Interstate 395 in der Parkgarage des Pentagon Fashion Centre. Der Food Court in dem riesigen Einkaufszentrum bietet sich für eine Zwischenmahlzeit an. Am Wochenende ist das Parken auch auf dem günstiger gelegenen Parkplatz Pentagon Hayes Street vor dem Eingang des Fußgängertunnels erlaubt. Durch den Tunnel unterquerst du die Autobahn. Nach der Unterführung gehst du nach links zum Pentagon Memorial.

Das Pentagon umweht etwas Geheimnisvolles. Dazu beigetragen haben dürfte auch der eine oder andere amerikanische Spielfilm. Es ist zweifellos etwas Besonderes, erstmals vor diesem gewaltigen fünfeckigen Gebäude zu stehen (pente = griechisch »fünf«, gonia = griechisch „Ecke“). Eine Außenseite des Gebäudes misst 280 Meter. Dahinter verbergen sich vier weitere Gebäudereihen mit jeweils 5 Stockwerken. Aufgrund der Bauform können die Mitarbeiter jeden Ort des Gebäudes in wenigen Minuten erreichen.

Das Pentagon Memorial wurde außerhalb des Sicherheitszauns an der Westseite des Gebäudes errichtet. Es erinnert an die 184 Toten des Terroranschlags vom 11. September 2001, als Terroristen den American-Airlines-Flug 77 in das Gebäude stürzen ließen. Die hellere Färbung der wiederhergestellten Außenmauern lässt deutlich erkennen, wo sich die Einschlagsstelle befand. Am Fuß der Wand ist ein verkohlter Stein aus dem zerstörten Gebäude eingelassen. Dieser trägt die Inschrift „September 11, 2001“. Das im Jahr 2008 eingeweihte Memorial besteht aus zur Absturzstelle hin ausgerichteten Granitbänken. Die Namen der 125 getöteten Mitarbeiter des Pentagons sind auf den Bänken in Richtung des Gebäudes angebracht, während die Namen der 59 Opfer im Flugzeug in die Richtung zeigen, aus der das Flugzeug auf das Pentagon zusteuerte. Plaketten am Ende der Wasserbecken stellen eine Verbindung zwischen Familienmitgliedern her. Die freitragenden Bänke sind auf einer Zeitleiste nach dem Geburtsjahr der Opfer angeordnet. Alterslinien durchziehen die Anlage. Die westliche Begrenzungsmauer steigt proportional zum Alter der Anschlagsopfer an, je ein Zoll (inch) pro Jahr. Die Mauer wächst von drei Zoll für das jüngste Anschlagsopfer bis auf 71 Zoll für das Älteste. Bei Dunkelheit taucht die Gedenkstätte in ein gelbgrünes Licht.

Pentagon

Das Pentagon ist der Sitz des Verteidigungsministeriums

Pentagon-Tour

Die Führung durch das Pentagon habe ich aus Zeitgründen nicht eingeplant, möchte dir diese Informationen jedoch nicht vorenthalten. Vielleicht ist das etwas für deinen nächsten Besuch in Washington DC. Die Tickets müssen 14 bis 90 Tage vorher online beantragt werden.

Die Tour dauert nur eine Stunde, mit Sicherheitscheck und Wartezeit müssen jedoch bis zu vier Stunden eingeplant werden. Ich finde es erstaunlich, dass ein derart sicherheitsrelevantes Objekt wie das amerikanische Verteidigungsministerium besichtigt werden kann, noch dazu von Nicht-Amerikanern (ggfs. hat sich das geändert, das muss ich noch recherchieren).

Die Führungen laufen folgendermaßen ab: Nach der Sicherheitskontrolle geht es in den Warteraum, wo es überraschenderweise einen Shop für Touristen gibt. Am eigens dafür aufgestellten Rednerpult – und nur dort – darf fotografiert werden. Schließlich werden die Gruppen für die Führungen eingeteilt. Dabei herrscht ein strenger militärischer Ton. Die Tour Guides tragen eine Ausgehuniform und strotzen vor Disziplin. Die Führung verläuft zunächst aufwärts durch breite Flure, wie bei einem Parkhaus. Einige Etagen sind mit Rolltreppen verbunden. Der Tour Guide bewegt sich während der gesamten Führung rückwärts, ohne sich dabei umzudrehen. Er lässt seine Gruppe nie aus den Augen. Es ist nicht erlaubt, sich von der Gruppe zu entfernen, selbst die Benutzung der Toiletten ist verboten.

Das Pentagon präsentiert sich wie eine kleine Stadt. Den Mitarbeitern fehlt es an nichts. Zahlreiche Geschäfte decken den täglichen Bedarf ab. Es gibt eine Drogerie, einen Friseur, einen Blumenladen und mehrere Fast Food Restaurants. Die Tour führt zur Westseite des Gebäudes, wo ein Gedenkraum und eine kleine Kapelle zur Erinnerung an die Opfer des 11. September 2001 eingerichtet wurden.

Pentagon-Tour (externer Link)

National Air Force Memorial

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1 Air Force Memorial Drive, Arlington, VA 22204

Es empfiehlt sich noch ein kurzer Abstecher zum National Air Force Memorial, dem Denkmal der Luftwaffe, das auf einer Anhöhe oberhalb des Pentagons in den Himmel ragt. Riesige Stahlbögen symbolisieren die Kondensstreifen von drei Düsenjets. Der Blick reicht hinüber nach Washington DC.

Parkplatz am West Potomac Park

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1850 West Basin Drive SW, Washington, DC 20242

Die Navi-Adresse am West Potomac Park verspricht einigermaßen Aussicht auf einen freien Parkplatz. Es kann allerdings etwas Geduld erforderlich sein. Eventuell findest du einen Parkplatz am Ohio Drive SW. Vom Parkplatz gehst du einmal nach links Richtung Lincoln Memorial und danach in die andere Richtung bis zum Jefferson Memorial. Der Weg entlang des Tidal Basin, einer künstlich angelegten Seitenbucht des Potomac River, ist besonders zur Kirschblüte (cherry blossom) im Frühjahr reizvoll. Der gesamte Fußweg beträgt 4,5 km.

Das Lincoln Memorial ist das herausragende Denkmal am westlichen Ende der National Mall. Hunderte Touristen bevölkern den breiten Treppenaufgang. In einer majestätischen Halle thront ein sechs Meter hoher Abraham Lincoln aus weißem Marmor auf einem riesigen Sockel. Für ein Erinnerungsfoto muss man sich in die Warteschlange stellen. Die Wahl des Gegners der Sklaverei zum 16. Präsidenten war ein Auslöser für den amerikanischen Bürgerkrieg. Lincolns Präsidentschaft dauerte nur vier Jahre. Wenige Monate nach seiner Wiederwahl fiel er einem Attentat zum Opfer (siehe gestern, Ford‘s Theatre). Abraham Lincoln fand seine letzte Ruhestätte in Springfield/IL, wo er viele Jahre lebte und eine Anwaltskanzlei betrieb.

Abraham Lincoln

„In diesem Tempel wie auch in den Herzen der Menschen für die er die Union rettete ist die Erinnerung an Abraham Lincoln für immer festgehalten“

Lincoln Memorial

Am Abend taucht das Lincoln Memorial in ein mystisches Licht

Vom Lincoln Memorial hast du einen fantastischen Fernblick über das Washington Monument bis zum Kapitol. Der über 600 Meter lange Lincoln Memorial Reflecting Pool erstreckt sich bis zum World War II Memorial (siehe gestern). Am oberen Ende der Treppenstufen vor dem Denkmal ist eine Platte mit der Inschrift „I have a dream. Martin Luther King Jr. The March on Washington for Jobs and Freedom. August 28, 1963“ angebracht. An dieser Stelle hielt der Bürgerrechtler seine berühmte Rede. Ein Jahr später beendete der Civil Rights Act die Rassentrennung.

Das Washington Monument spiegelt sich im Lincoln Memorial Reflecting Pool

MLK Memorial

Das Martin Luther King Jr. Memorial wurde 2011von Barack Obama eingeweiht

Das Korean War Veterans Memorial macht einen besonders martialischen Eindruck. Der Anblick von 19 überlebensgroßen Infanteristen, die während des Koreakriegs in ihren Regenponchos durch ein Reisfeld patrouillieren, verursacht eine Gänsehaut. Im Jahr 1950 waren nordkoreanische Truppen in Südkorea eingefallen, worauf die USA in den Krieg eintraten. Der Krieg dauerte drei Jahre und kostete 50.000 US-Soldaten das Leben.

Das Martin Luther King Jr. Memorial wurde in der Mitte zwischen dem Lincoln Memorial und dem Jefferson Memorial errichtet. Es hat sich zu einer Kultstätte der schwarzen Bevölkerung entwickelt. Im Sekundentakt kann man afroamerikanische Bürger beobachten, die sich vor der fast zehn Meter hohen Statue fotografieren lassen. Auf einer Granitwand sind bedeutende Zitate des Bürgerrechtlers eingraviert. Martin Luther King Jr. wurde am 4. April 1968 auf einem Balkon des Lorraine Motel in Memphis/TN erschossen. Sein Grabmal befindet sich in seiner Geburtsstadt Atlanta/GA.

Das Franklin Delano Roosevelt Memorial ist einem der beliebtesten Präsidenten der amerikanischen Geschichte gewidmet. Als Präsident hatte er es besonders schwer, regierte er doch während der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland von 1933 bis 1945 (siehe Tag 17, Home of FDR).

Der Kuppelbau des Jefferson Memorial ist dem römischen Pantheon nachempfunden. An der Südseite des Tidal Basin bildet es einen herausragenden Blickfang. In seiner Mitte steht die Statue von Thomas Jefferson, dem dritten Präsidenten und Verfasser der Unabhängigkeitserklärung. Zieht man eine Linie vom Jefferson Memorial zum Weißen Haus, dann verläuft diese über den Jefferson Pier Marker (siehe gestern) senkrecht zur National Mall. Deshalb ist in Filmen und Nachrichtensendungen, in denen die Rückseite des Weißen Hauses aus einer erhöhten Position gezeigt wird, das Jefferson Memorial regelmäßig im Hintergrund zu sehen. Die Entfernung zum Weißen Haus beträgt gut eine Meile.

Korean War Vet. Memorial

Das Korean War Veterans Memorial hat etwas Beängstigendes an sich

Jefferson Memorial

Blick über das Tidal Basin zum Jefferson Memorial

  • Übernachtung in Washington DC (4. Nacht von 4 Nächten)

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