Schafreuter (Karwendel)

Gipfelkreuz mit Grenzstein Tirol-Bayern
Frank Rösner – ZUM NACHREISEN Sonntag, 9. März 2025 von Frank Rösner – ZUM NACHREISEN

Wanderung statt Skitour

Den Schafreuter, 2102 m, habe ich mir eigentlich als Klassiker für Skitouren notiert. Aber natürlich kann man den Berg auch zu Fuß besteigen, zumal ohnehin nicht mehr genug Schnee lag. Der Schafreuter wird auch Schafreiter oder Scharfreiter genannt.

Weil ich am Nachmittag wieder zuhause sein wollte, bin ich trotz der überschaubaren Tour bereits um 5:30 Uhr gestartet. Ausgangspunkt sind die kostenlosen Parkplätze an der Oswaldhütte zwischen Vorderriss und Hinterriss.

Erstaunlicherweise war der anfängliche Forstweg so vereist, dass ich gleich mal „Schlittschuh gelaufen“ bin. Also habe ich vom Start weg die Grödel angelegt, auch wenn der Forstweg zwischendurch immer wieder frei war.

Oberhalb der Mooslahneralm endete der Forstweg und es ging zunächst durch Latschengelände, aber durchweg über Schnee bis zum Gipfel. Der Schnee war noch recht tief, aber es war gut gespurt, sonst hätte ich den Weg auch nicht gefunden.

Während des Aufstiegs fiel der Blick immer wieder hinüber zur Soiernspitze. Ich traf keine einzige Menschenseele. Erst beim Abstieg begegnete ich drei weiteren Wanderern. Einer fiel besonders auf. So einen Freak hatte ich zuvor noch nie getroffen. Er war von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet und wirkte wie das Mitglied eines Sondereinsatzkommandos. Am ganzen Körper trug er verschiedene Geräte, z.B. GPS, aber auch Bärenspray! Außerdem führte er einen Schlafsack bis minus 30 Grad Celsius mit und hatte die letzte Nacht bei der geschlossenen Mooslahneralm verbraucht. Heute Nacht wollte er eventuell auf dem Gipfel des Schafreuter übernachten. Leider habe ich vergessen, mir auch seine anderen Ausrüstungsgegenstände genauer anzuschauen.

Der Grat zum Gipfel war problemlos machbar, rechts unten entdeckte ich drei Gämsen.

Die Aussicht vom Gipfel war erstaunlich gut. Weit im Süden waren das Kitzsteinhorn, der Großglockner und der Großvenediger gut zu erkennen. Von gegenüber im Karwendel grüßte die Birkkarspitze, davor der auffällige Tafelberg Vorderskopf. Markant waren auch die Guffertspitze und der Wilde Kaiser. Natürlich sind auch die Zugspitze und der Krottenkopf zu sehen. Heimgarten und Herzogstand sowie der Jochberg umrahmen den Walchensee. Im Osten liegen die Ammergauer Alpen mit der Kreuzspitze. Neben dem Sylvensteinspeicher sind auch der Ammersee und der Starnberger See zu erwähnen.

Ich wäre gerne über die Tölzer Hütte abgestiegen, aber hinten im Karwendel lag doch noch reichlich Schnee und da ich allein unterwegs war, war mir das zu riskant. Also bin ich den gleichen Weg zurückgegangen.

Fazit: Für den Aufstieg mit ca. 1300 Hm benötigte ich drei Stunden. Hätte ich mir nicht so viel Zeit gelassen, wäre ich nach fünf Stunden wieder am Fahrzeug gewesen. Beim Abstieg habe ich eine Abzweigung verpasst und bin anderen Fußspuren gefolgt. Aber das war auch kein Problem, denn alle Wege führten zur Mooslahneralm. Der Forstweg war dann etwas nervig, aber das lässt sich halt nicht vermeiden, außerdem hatte ich schon viel längere Hatscher. Im Sommer bietet sich der Schafreuter deshalb als Bike&Hike-Tour an, dann ist der Wanderteil allerdings recht kurz.

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