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Kramerspitze

Tiefblick auf Garmisch-Partenkirchen

Fantastischer Tiefblick vom Kramer-Gipfel auf Garmisch-Partenkirchen

Der Kramer bzw. die Kramerspitz bzw. die Kramerspitze ist meines Erachtens der schönste Aussichtsberg von Garmisch-Partenkirchen. Mit 1985 m kratzt er an der 2000-Meter-Grenze. Auf dem Gipfelbuch stehen allerdings 1982 m. Das liegt wohl daran, dass das Gipfelkreuz etwas niedriger liegt als die benachbarte Erhebung.

Vom Gipfel der Kramerspitz blickt man auch fast senkrecht hinunter auf Garmisch-Partenkirchen. Man hat das Gefühl, über dem Ort zu schweben. Gegenüber breitet sich das gesamte Panorama vom Estergebirge über das Karwendel und die Wettersteinwand zur Alpspitze und über den Jubiläumsgrad bis zur Zugspitze aus. Im Westen reicht der Blick bis zum Hochvogel und im Norden auf die Ammergauer Alpen mit Geierköpfen, Kreuzspitze, Hochplatte, Kienjoch, Vorderer Felderkopf, Brünstelkopf und Notkarspitze. Unten führt der Forstweg zur Enningalm, eine beliebte Mountainbike-Tour.

Mehrere Wege führen auf den Gipfel, den man sich allerdings erarbeiten muss. Im Unterschied zu dem gegenüberliegenden Garmischer Skigebiet gibt es keine Seilbahn. Da brauchts eine gute Kondition, zum einen wegen der ca. 1500 Höhenmeter, aber auch für ca. 20 km Weg.

Der kürzeste und direkteste Weg ist der Steig über den Grasberg mit der Bergwirtschaft St. Martin und der Felsenkanzel. Bergab lässt sich das als Rundtour über die Stepbergalm, das Gelbe Gewänd und den Kramerplateauweg gestalten. Das ist wohl auch die am häufigsten gewählte Route. Die Normalzeit auf den Gipfel beträgt hier 3,5 bis 4 Stunden, für den Rückweg muss man fast die gleiche Zeit einplanen, mit Pausen versteht sich. Eine schöne Tagestour also.

Eine weitere Möglichkeit ist die Überschreitung vom Graswangtal über den Rotmoos-Sattel und die Stepbergalm. Bergab geht man dann den Steig über den Grasberg. Hier benötigt man zwei Autos, um das eine Auto am Abend im Graswangtal wieder abzuholen. Oder man ist so verrückt wie ich und fährt am Abend mit dem Fahrrad über den Ettaler Berg bis fast nach Linderhof, um das Auto abzuholen. Das war hart.

Bei der Normalrunde parkt man z.B. in der Brauhausstraße vor der Bayernhalle in Garmisch. Ein geteerter Weg geht zunächst bis oberhalb der Kriegergedächtniskapelle. Auch danach ist es noch eine Weile geteert, bevor der geschotterte Weg zur Bergwirtschaft St. Martin (1040 m) auf den Grasberg führt, im Winter ist das eine lange Rodelbahn, im Sommer auch eine Mountainbike-Tour. Für eine Einkehr kommt die St.-Martin-Hütte aber noch zu früh. Hinter der Hütte geht es auf dem Kramersteig bis zum Grat.

Einmal muss man aufpassen und links abbiegen, sonst landet man am Königsstand. Spannend ist danach die Felsenkanzel auf 1238 m, eine eiserne Plattform über dem Abgrund. Der Steig ist kurz seilversichert.

Schließlich führt der Weg über den Grat, der den Katzenkopf mit der Kramerspitze verbindet, mit etwas Kraxelei zum Gipfel. Ein kurzer Abschnitt ist drahtseilversichert. Ein Stichpfad zweigt zum Mittergern (1834 m) ab, den ebenfalls ein Gipfelkreuz ziert. Wer möchte, kann auch einen Abstecher zum Katzenkopf (1817 m) unternehmen. Die markante Felsnadel am Grat war mir zu heikel. Mit ihrem Kreuz ist sie aber schön anzuschauen.

Nach der Gipfelpause führt der teilweise seilversicherte Steig nach Westen zur Stepbergalm, die auf 1600 m Höhe für eine Einkehr empfohlen sei. Bevor man die Stepbergalm erreicht, spitzt in Gehrichtung hinter dem Hirschbichelrücken die Schellschlicht heraus.

Der Rückweg über das Gelbe Gewänd und den Kramerplateauweg zieht sich dann etwas. Bei der Windbeutelalm (Almhütte) kann man nicht nur Rast machen, sondern, wie der Name sagt, einen der berühmten Windbeutel genießen. Ein Kneipp-Becken lädt zu einer Abkühlung ein.

Wenn später die Kriegergedächtniskapelle wieder auf dem Weg liegt, kann man auch dieser einen kurzen Besuch abstatten. Die Kapelle zieren zahlreiche Gedenktafeln für gefallene Soldaten. Der Blick auf Garmisch-Partenkirchen ist auch nicht schlecht.

Der Komoot-Track zeigt die Route über den Kramersteig, vom Gipfel zur Stepbergalm und zurück über das Gelbe Gewänd.

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