Pisten-Tour mit Bergdoktor-Blick
Zum Saisonauftakt fuhr ich nach Söll zum Skigebiet Wilder Kaiser - Brixental im „Bergdoktor-Land“. Es hatte zwar schon einigen Schnee, aber in den tieferen Lagen ging noch nichts ohne künstliche Beschneiung. Ich wollte ohnehin nur eine Eingewöhnungstour machen und mich im Bergdoktor-Land etwas umschauen.
Im Tal herrschte dichter Nebel. Von der Talstation in Söll folgte ich dem steileren Anstieg unterhalb der Gondelbahn. Meines Erachtens wäre ein sanfterer Anstieg über die Familienabfahrt möglich gewesen, aber bei der schlechten Sicht nahm ich das, was erkennbar war. Zur Sicherheit setzte ich die Stirnlampe auf und schaltet diese auf rotes Licht.
Auf dem Weg nach Hochsöll kamen dann Sonnenschein und blauer Himmel heraus und der Blick fiel von oben auf das Nebelmeer, aber auch auf den Gruberhof, dem Wohnhaus in der Fernsehserie „Der Bergdoktor“, am gegenüberliegenden Bromberg.
In Hochsöll wählte ich den Umweg Richtung Rigi. Dort hing ich mich an einen anderen Skitourengeher dran, der den Weg kannte. Es ging erst ein Stück bergab und im weiteren Verlauf war es häufig möglich, den Pistenrand zu meiden und der Skipiste auszuweichen, vor allem auf dem Schlussanstieg zum Gipfel der Hohen Salve. Womit wir beim Thema wären: Wie mir unterwegs erzählt wurde, sollen Skitouren im Skigebiet Wilder Kaiser offiziell verboten sein. Die wenigen anderen Tourengeher meinten, man solle sich halt unauffällig verhalten und vor allem nicht nebeneinander gehen. Aber wenn es wirklich verboten wäre, hätte mich bestimmt irgendein Verantwortlicher gestoppt und ich hätte vielleicht sogar Strafe zahlen müssen. Ich verstehe nicht, warum man Tourengeher ausschließt, statt für diese Raum zu schaffen. Für die Rodelfahrer macht man es ja auch. Schließlich sollte der Berg allen gehören (Stichwort: freies Betretungsrecht der Natur). Aufgrund des Skigebiets ist es, jedenfalls bei Schneemangel, kaum möglich, ohne Pistenberührung auf den Gipfel zu kommen. Andererseits habe ich natürlich die künstliche Beschneiung genutzt. Aber was wäre, wenn ich statt mit Ski mit Schneeschuhen am Pistenrand hochgelaufen wäre? So ganz klar ist mir die Situation also nicht. Außerdem habe ich die örtliche Gastronomie unterstützt, indem ich in der Gipfelgaststätte eingekehrt bin. Es ist also nicht so, dass ich als Skitourengeher dem Tourismus nicht nütze. Aber das Thema ist kontrovers.
Das Gipfelkreuz steht etwas unterhalb. Auf dem Gipfel erwartet einen das nicht gerade kleine Salvenkircherl. Im Gipfelrestaurant gönnte ich mir die obligatorische Kaspressknödelsuppe. Die Brühe war mit vielen Zwiebeln zubereitet, was mir besonders gut schmeckte.
Vom Gipfel reichte der Blick im Süden zum Kitzsteinhorn und Großen Wiesbachhorn, zum Großglockner und zum Großvenediger. Im Westen ragte auffällig der Guffert im Rofangebirge heraus, und im Norden natürlich der Wilde Kaiser, wo ich zuletzt auf die Hintere Goinger Halt gestiegen bin.
Fazit: Da Söll auf gut 700 Meter Höhe liegt und die Hohe Salve 1829 Meter Höhe misst, umfasste die Tour mit zwischenzeitlichem Auf und Ab ca. 1200 gemütliche Höhenmeter, genau richtig für den Saisonauftakt.