Kleiner Gitsch (Meransen bei Brixen)

Frank Rösner – ZUM NACHREISEN Sonntag, 14. Januar 2024 von Frank Rösner – ZUM NACHREISEN

Einfache Bergtour mit Dolomiten-Panorama

Wer nach einer einfachen Bergtour mit einem sensationellen Blick auf die Dolomiten sucht, wird am Kleinen Gitsch fündig. Die Tour eignet sich sowohl im Sommer als auch im Winter, dann auch als Skitour oder mit Schneeschuhen.

Auf der Suche nach einer schönen Winterwanderung sind wir einfach nach Mühlbach (Rio di Pusteria) am Beginn des Pustertals bei Brixen gefahren, ohne großen Plan. In Mühlbach haben wir die Abzweigung nach Meransen/Vals bzw. Skigebiet Gitschberg/Jochtal genommen. Nach einer 7 km langen Bergfahrt fragten wir in Meransen nach einer schönen Winterwanderung und wurden auf den Parkplatz Altfasstal hingewiesen. Und das war ein Volltreffer, wie sich bald darauf herausstellte.

Zum Parkplatz Altfasstal (GPS 46.824964, 11.649119) ging es noch ein ganzes Stück bergauf und dann durch den Wald. Trotzdem bot der Parkplatz ausreichend Raum. Die meisten waren eben doch beim Skifahren und wollten nicht wandern.

Die Parkgebühr beträgt 5 Euro und wir wählten den Fußweg Richtung Altfasstal, entschieden uns dann für die Moserhütte, die allerdings nicht durchgehend ausgeschildert war. Nach 500 Metern an der Abzweigung hielten wir uns rechts bergauf. Der schneebedeckte Forstweg zog sich über insgesamt 3 Kilometer moderat nach oben, so dass es wenig anstrengend war. Dann folgte eine scharfe Rechtskurve, der weitere Weg ins Altfasstal war wegen Lawinengefahr ohnehin gesperrt. Bis zur Moserhütte mussten jetzt nur noch 700 Meter bewältigt werden.

Bevor wir bei der Moserhütte einkehrten, wollten wir aber noch den kleinen Berg nebenan erklimmen, der sich als Kleiner Gitsch oder Klein-Gitsch herausstellte. Dieser zog sich moderat nach Osten. Im Sommer muss das eine wunderschöne Almwiese sein. Nach einer Weile kommt man an einem Kreuz vorbei, was aber noch lange nicht der Gipfel ist. Nach jedem Hügel stellt man nämlich fest, dass es sich immer noch nicht um den Gipfel handelt. Bis zum Gipfel sind es dann gut 1,5 Kilometer.

Schon kurz nach der Moserhütte wird das Bergpanorama rundherum ersichtlich: Im Süden der Antelao (3264 m) bei Cortina d’Ampezzo, die Dreischusterspitze (3151 m) bei den Drei Zinnen, die Hohe Gaisl (3140 m) und der Monte Cristallo (3221 m), die Tofana di Mezzo (3244 m) vor Cortina d’Ampezzo und der Peitlerkofel (2875 m), außerdem der Dürrenstein (2842 m) bei der Plätzwiese. Weiter rechts die Geislerspitzen, der Langkofel (3181 m) und die Seiser Alm mit dem Schlern und dem Rosengarten im Hintergrund.
Im Westen waren sogar die Wildspitze (3768 m) und die Hintere Schwärze (3624 m) zu erkennen, der Nachbarberg des Similaun. Die Aussicht erinnerte mich an eine frühere Wanderung über das Valser Jöchl auf das Stoanamandl in der Nähe.

Zurück an der Moserhütte gönnten wir uns einen Kaiserschmarrn. Peter, der Betreiber der Hütte, wies auf einem Schild extra darauf hin, dass er alles allein erledigt. Entsprechend hastete er zwischen Gaststube, Außenbereich und Gasherd auf der Terrasse hin und her. Und jetzt folgte das Highlight: Peter bereitete den Kaiserschmarrn vor meinen Augen an der urigen Außen-Bar zu, die offenbar aus gebrauchten Möbeln zusammengestellt war. Aber gerade das sorgte für das entsprechende Ambiente. Die Pfanne qualmte und der Kaiserschmarrn schwebte beim Wenden kurzzeitig in der Luft. Das Ganze wurde dann noch mit Zirbenschnaps flambiert. Das Ergebnis war der beste Kaiserschmarrn, den ich je genossen habe. Das Auge isst halt auch mit.

Zurück zum Parkplatz wählten wir dann den Steig durch den Wald. Wer die Tour mit Ski macht, sollte allerdings den gleichen Weg zurück wählen.

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