Fahrstrecke:
Flughafen → wenige Meilen → Las Vegas Boulevard (Strip) → wenige Meilen → Hotel in Las Vegas
Deine erste Aktion unmittelbar nach der Landung in Las Vegas ist die Fahrt mit dem Shuttlebus zum McCarran Rent-A-Car-Center sowie die Übernahme des Mietwagens. Und schon geht die abenteuerliche Reise richtig los!
Las Vegas muss man einfach einmal im Leben gesehen haben – und wenn es nur darum geht, dass man mitreden kann. Für diese Rundreise zu den Naturschönheiten des Südwestens bräuchte es diese Retortenstadt zwar nicht – mit Ausnahme des Flughafens. Aber natürlich ist es hochinteressant, die Casino-Stadt einmal zu erleben. Und jeder mag sich sein eigenes Urteil bilden.
Der McCarran International Airport liegt im südlichen Teil von Las Vegas in unmittelbarer Verlängerung des Las Vegas Boulevard, dem sogenannten Las Vegas Strip (strip = Streifen) mit seinen riesigen Casino-Hotels, wobei als Strip nur die knapp 7 km vom Mandalay Bay Hotel bis zum Stratosphere Tower bezeichnet werden. Denn insgesamt ist der Las Vegas Boulevard (kurz: Las Vegas Blvd.) über 50 Meilen (also rund 80 km!) lang und zieht sich vom Norden Las Vegas’ nach Südwesten bis fast an die Grenze von Kalifornien.
Welcome-To-Fabulous-Las-Vegas-Nevada-Sign
Für das Navigationsgerät:
GPS: 36.082105, -115.172922
Mapcodes: L713.676Z (USA) oder BZ.CM1 (Nevada)
Mit dem Mietwagens kannst du dann gleich dem Welcome-To-Fabulous-Las-Vegas-Nevada-Sign (sign = Schild) einen Besuch abstatten. Hierzu fährst du aus dem Rent-A-Car-Center heraus auf die Gilespie Street und biegst dann rechts auf die Warm Springs Road ab. Nach wenigen Hundert Metern geht es noch einmal nach rechts auf den Las Vegas Boulevard. Das weltbekannte Schild erreichst du nach 1,7 Meilen auf Höhe des zentralen Teils des Flughafens. Da du von Süden kommst, der Parkplatz des Welcome-Sign jedoch nur von Norden zugänglich ist, hältst du dich auf dem Las Vegas Boulevard auf der linken Spur, fährst am Welcome-Sign vorbei und machst dann einen U-turn (Kehrtwendung). Danach fährst du am besten zum Staunen einmal den gesamten Strip bis zum Stratosphere Tower ab, bevor du dich zu deinem Hotel begibst. Für die Fahrt über den Strip benötigst du je nach Stau-Situation 20 bis 60 Minuten – und Stau ist dort meistens.
Wenn du nach der langen Reise nicht zu müde bist, kannst du dich nach dem Hotel-Check-in noch einmal zu Fuß in das Getümmel auf dem Las Vegas Boulevard stürzen. Dafür steht dir aber auch der gesamte morgige Tag zur Verfügung.
Falls du im Stratosphere Hotel abgestiegen bist, kannst du zu Fuß gehen, vorbei an den älteren Casinos wie dem Circus Circus, oder mit dem Bus fahren. Die Doppeldecker-Busse, genannt The Deuce, bieten sich für kürzere Strecken entlang des Las Vegas Boulevard an. Das 24-Stunden-Ticket kostet 8 Dollar. Die Busse fahren auch nach Downtown zur Fremont Street (siehe dazu nachfolgend).
Oder du fährst mit der Monorail-Hochbahn. Diese Hochbahn verkehrt im Rücken der Hotels entlang des Strip. Die erste Haltestelle befindet sich hinter dem Sahara Hotel, das schräg gegenüber vom Stratosphere Tower liegt. Eine gute Idee ist es beispielsweise, mit der Monorail bis zur letzten Station am MGM Grand Hotel zu fahren und dann den Strip von Süden beginnend rückwärts abzulaufen. Oder du steigst am zentralen Halt Flamingo/Caesars Palace aus und besichtigst den Strip von dort zunächst nach Süden und danach den nördlichen Abschnitt.
Die Monorail hält an diesen Stationen:
Sahara Las Vegas Station (gegenüber Stratosphere Tower)
Westgate Station (Nähe Circus Circus Hotel)
Las Vegas Convention Center Station
Harrah’s/The LINQ Station (u. a. in der Nähe zu Wynn Hotel, Fashion Show Mall, High Roller, Mirage, The Venetian, Treasure Island)
Flamingo/Caesars Palace Station
Bally’s/Paris Station (nächstgelegene Station u. a. zu Bellagio und Planet Hollywood)
MGM Grand Station (näheste Station u. a. zu Excalibur, Luxor, Mandalay Bay und New York New York)
Am Strip reihen sich sagenhafte Themenhotels aneinander, darunter Dreiviertel der 25 größten Hotels der Welt! Hinter den Hotelfassaden befinden sich die riesigen Spielcasinos. Hauptziel der optisch beeindruckenden Themenhotels ist es, Spieler anzulocken, diese sollen möglichst ihr Geld in den Casinos ausgeben. Für mich war es erschütternd zu sehen, wie zum Teil ältere Damen und Herren bereits morgens um 7 Uhr, als ich gerade auf dem Weg zum Frühstück war, wie besessen an Spielautomaten sitzen. Mag sein, dass das vielfach nicht die Ärmsten sind, aber ich frage mich, ob es keine besseren Möglichkeiten gibt, das Leben zu genießen? Zweifellos bildet die Sucht der Leute eine entscheidende Geschäftsgrundlage.
Wenn man hier mit Kindern unterwegs ist, sollte man versuchen, die Fußpassagen durch die Casinos möglichst unauffällig zu passieren, diese Wege nicht zu verlassen und auch nicht stehen zu bleiben. Anderen beim Spielen zuzuschauen ist mit Kindern ohnehin ein absolutes Tabu und es würde nicht lange dauern, bis man vom Personal zurechtgewiesen wird.
Wie dem auch sei, die milliardenschweren Hotelbauten sind unbestritten faszinierend. Heißt es doch, wer einmal in Las Vegas war, müsse nicht mehr nach Paris und Venedig reisen. Aber das darf man nicht ganz ernst nehmen. Denn das Gegenteil ist der Fall: Wer den Eiffelturm und den Dogenpalast in Las Vegas gesehen hat, der muss erst recht einmal nach Paris und Venedig fahren, um den falschen Eindruck wieder aus dem Kopf zu bekommen. Und wer Paris und Venedig bereits kennt, kommt um ein Schmunzeln nicht herum, wenn er den singenden Gondoliere auf dem „Canale Grande“ im The Venetian erlebt.
Nach Einbruch der Dunkelheit bekommt Las Vegas dann noch einmal ein völlig anderes Gesicht. Man könnte sagen, dass es fast zum Pflichtprogramm gehört, den Strip zwischen Luxor und Treasure Island einmal bei Tageslicht und einmal bei Nacht abzulaufen – auf der einen Seite hin und auf der anderen Seite zurück. Schließlich hat der Strip zwei attraktive Seiten und ständig die Straßenseite zu wechseln ist bei sechs bis acht Fahrspuren nicht zu empfehlen. Im Sommer kommt zum anstrengenden Fußmarsch auch noch die große Hitze hinzu. Eine willkommene Abkühlung versprechen deshalb die Wege durch die klimatisierten Spielcasinos. Wenn es dir zu anstrengend wird, kannst du außerdem auf die Monorail ausweichen. Neben der kostenpflichtigen Monorail im Osten des Strip gibt es noch weitere kostenfreie Bahnen auf der Westseite. Aber auch die Wege zu den Bahnstationen sind lang.
Aber Las Vegas, wie wir es uns vorstellen, besteht nicht nur aus dem Las Vegas Boulevard beziehungsweise dem Strip. Denn die ursprüngliche Keimzelle des Glücksspiels war in Downtown Las Vegas an der Fremont Street. Vom Stratosphere Tower sind es dorthin etwa 2 Meilen in nördlicher Richtung. Einen Parkplatz in fußläufiger Entfernung zur Fremont Street findest du zwei Blocks weiter an der Ecke Main Street/Stewart Avenue. Oder du benutzt den Bus The Deuce.
In den 1960er Jahren wuchs der Strip durch intensive Baumaßnahmen, weshalb die Casinos an der Fremont Street seinerzeit ins Hintertreffen gerieten. Dort mussten sich die Casinobetreiber etwas einfallen lassen, um für das Publikum weiterhin attraktiv zu sein. So entstand die Fußgängerzone Fremont Street Experience (FSE). Hierzu wurde der zentrale Casinobereich der Fremont Street auf einer Länge von 1500 Fuß (457 m) kuppelförmig überdacht. Stündlich finden seitdem bunte Lichtshows mit Millionen LEDs statt, welche die Überdachung als Projektionsfläche nutzen – ein eindrucksvolles Erlebnis, selbstverständlich mit musikalischer Untermalung aus über 200 Lautsprechern.
In der Fremont Street tummeln sich viele Künstler und Livebands. Es wird der Eindruck vermittelt, als ob Elvis tatsächlich noch leben würde. Nur seine Gesangskünste haben etwas nachgelassen. Die Hotels und Restaurants in der Fremont Street sind bunt und zum Teil schrill. Besonders aufgefallen ist mir der Heart Attack Grill. Dort tragen die weiblichen Servicekräfte extrem kurze Krankenhaus-Kleidung und auch die Gäste werden aufgefordert, einen Patientenkittel überzuziehen, während sie einen Hamburger verspeisen. Es ist allerdings nicht jedermanns Sache, sich vor der Menschenmenge außen vor dem Schaufenster lächerlich zu machen.
Du brauchst den Strip und die Fremont Street in den ersten eineinhalb Tagen beziehungsweise zwei Abenden zu Beginn deiner Reise nicht gleich vollständig „abzuarbeiten“. Denn nach der ersten Woche und am Ende dieser Reise stehen dir insgesamt nochmals drei Abende und mindestens ein ganzer Tag in Las Vegas zur Verfügung.
Wie bereits gesagt, liegt der Schwerpunkt dieser Reise auf den Naturschönheiten beziehungsweise den Nationalparks des Südwestens. Mit Las Vegas, dem Gegensatz, möchte ich mich deshalb gar nicht so lange aufhalten. Hier muss jeder seine eigenen Eindrücke und Erfahrungen sammeln. Ich beschränke mich nachfolgend auf kurze Informationen zu ausgewählten Hotels am Strip, bevor dann Las Vegas hinter uns bleibt und das eigentliche Naturabenteuer beginnt.
Das Mandalay Bay ist der erste große Hotel-Komplex, wenn man auf dem Las Vegas Boulevard aus Süden kommend am Flughafen vorbeifährt. Die goldglänzende Fassade fällt schon von Weitem auf. Leider wird das Mandalay Bay für lange Zeit mit dem schrecklichen Attentat vom 2. Oktober 2017 verbunden sein, als ein Geistesgestörter aus dem 32. Stockwerk des Hotels in die Menge der Besucher des Las Vegas Country Music Festival schoss, wodurch unglaubliche 59 Menschen ihr Leben verloren und über 500 Gäste verletzt wurden.
Im Luxor befinden sich die Hotelzimmer direkt hinter den schrägen Wänden der Pyramide, was von außen jedoch nicht zu erkennen ist. Die Sphinx bewacht den Eingang und bei Dunkelheit strebt ein Lichtstrahl aus der Spitze der Pyramide in den Nachthimmel.
Es schließt sich eine mittelalterliche Burg an: Das Themenhotel Excalibur beeindruckt besonders bei Nacht durch seine bunt beleuchteten Türme. Diese drei Hotels sind mit einer kostenlosen Hochbahn miteinander verbunden.
Das Tropicana wurde im Jahr 2024 gesprengt. An dessen Stelle entsteht ein Baseball-Stadion. Nach der Überquerung der Tropicana Avenue erreichst du das Herzstück des Strip. Das New York New York (kein Schreibfehler) wird umrahmt von einer Achterbahn, einer Freiheitsstatue, die drei Viertel der Höhe des Originals auf Liberty Island an der Südspitze von New York City erreicht, und einer etwa hundert Meter langen Kopie der Brooklyn Bridge.
Direkt gegenüber befindet sich der riesige Komplex des MGM Grand Hotel mit der Garden Arena, wo einst Muhammad Ali boxte. Im Hollywood Theatre tritt nach wie vor David Copperfield regelmäßig auf. Das Kürzel MGM steht dabei für das Hollywood-Studio Metro-Goldwyn-Mayer, der brüllende Löwe ist von zahlreichen Spielfilmen bekannt. Zwei riesige goldene Löwen zieren deshalb auch die Außenfassade und das Foyer. Im Planet Hollywood heirateten 1967 Elvis Presley und Priscilla.
Das Paris sticht mit seiner halbhohen Nachahmung des Eiffelturms besonders hervor. Das Eintrittsgeld für die Aussichtsplattform kann man sich meines Erachtens aber sparen. Es lohnt sich weit mehr, Geld für die Fahrt auf den Stratosphere Tower auszugeben. Außerdem verfügt Las Vegas seit 2014 mit dem High Roller im zentral am Strip gelegenen Vergnügungskomplex The LINQ über das höchste Riesenrad der Welt.
Die über 100 m hohen, computergesteuerten Wasserspiele vor dem Bellagio, zumeist begleitet von klassischer Musik, sind weltberühmt. Das Hotel war unter anderem Schauplatz der Filme Ocean’s Eleven und Ocean’s 13.
Das Caesars Palace scheint jedem ein Begriff zu sein, auch denjenigen, die sich noch nie mit Las Vegas beschäftigt haben. Shows von Celine Dion und der Film Hangover sind eng mit dem Caesars verbunden. Das Hotel ist dem antiken Rom nachempfunden. Die zugehörigen Forum Shops mit einem Nachbau des Trevi-Brunnens und zahlreichen Statuen römischer Götter schmückt ein künstlicher Himmel, welcher die Shopping Mall in ein faszinierendes Licht taucht.
Der Garten des Flamingo ist, wie der Name des Hotels verrät, von einem Schwarm Flamingos besiedelt. Im Flamingo hatte ich das große Vergnügen, ein Konzert von Olivia Newton-John zu erleben. Sie ruhe in Frieden. Die Verbindung von Hotel und Konzertveranstaltung ist ein besonderer Vorzug von Las Vegas.
Das Venetian möchte seine Besucher in die Lagune von Venedig versetzen. Man kommt aber – ich wiederhole mich bewusst – um ein Schmunzeln nicht herum, wenn die Gondoliere auf dem „Canale Grande“ ein „O sole mio“ anstimmen. Auch hier gibt es einen künstlichen Himmel zu bestaunen.
Das Mirage verbindet jeder mit Siegfried & Roy. Nach dem schweren Unfall im Jahr 2003 wurde die Show jedoch eingestellt. Inzwischen sind beide verstorben. Die weißen Tiger können im Siegfried & Roy’s Secret Garden and Dolphin Habitat besichtigt werden. Im Eingangsbereich des Mirage wird nach Einbruch der Dunkelheit halbstündlich ein Vulkanausbruch simuliert.
Die edel wirkende, braun-goldene Fassade des Wynn Las Vegas verrät, dass es sich dabei um das teuerste Etablissement am Strip handelt, was bei fast 5 Milliarden Dollar Baukosten auch nicht verwunderlich zu sein scheint. Kein anderes Resort am Strip verfügt außerdem über einen eigenen Golfplatz. In der Rezeption des Hotels hing einst „Der Traum“ von Pablo Picasso. Steve Wynn, der Finanzier des Hotels, beschädigte das Bild bei einer Präsentation versehentlich selbst mit dem Ellenbogen und der Verkauf scheiterte dadurch zunächst. Das Nachbarhotel Encore wurde im gleichen Design gehalten. Auf der gegenüberliegenden Seite des Strip befindet sich die Fashion Show Mall, ein elegantes Einkaufszentrum.
Mehr möchte ich zu Las Vegas jetzt gar nicht mehr sagen. Hier muss sich jeder selbst seine eigene Meinung bilden. Ich gebe zu, dass ich der Spielerstadt anfangs mit einer Mischung aus Faszination und Skepsis begegnet bin. Doch mit jedem Aufenthalt nimmt die Begeisterung zu und die Skepsis ein wenig ab. Denn was man in Las Vegas geboten bekommt, sucht andernorts seinesgleichen. Und wenn man sich nach Ruhe sehnt, findet man diese in den umgebenden Nationalparks. Deshalb fühlen sich vermutlich auch Prominente wie Steffi Graf und ihr Mann André Agassi, der in Las Vegas geboren wurde, in dieser Stadt so wohl. Falls es dich interessiert, kannst du in Spanish Hills an der W Tropicana Avenue vorbeifahren. Der Agassi Court und der Andre Drive befinden sich jedoch verborgen hinter einer bewachten Zufahrt. Dennoch ist es interessant zu sehen, wo die Stars leben.
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