Nach dem Frühstück im Gasthof Huber in Schmieden bin ich den Forstweg Richtung Plätzwiese gefahren. Man kann auch die parallel verlaufende geteerte Straße nutzen. Unterwegs war der Hang abgerutscht und der Weg unterbrochen. Davon stand im Tal nichts. Mit Fahrrad war das zu schwierig zu überwinden. Ich hatte aber keine Lust, zurückzufahren. Deshalb habe ich die Stelle zunächst ohne Fahrrad überquert und festgestellt, dass 50 Meter oberhalb ein Weg verläuft. Also habe ich das Fahrrad 50 Meter durch den Wald nach oben getragen. So konnte ich die Fahrt auf der geplanten Route fortsetzen.
Nach der Mautstelle am Hotel Brückele ging es in gut fahrbaren Serpentinen bergauf. Erst kurz vor dem Berggasthof Plätzwiese war der Weg wieder geschottert.
Von der Plätzwiese ging es noch kurz weiter bis zur Dürrensteinhütte. Unterwegs fiel der Blick immer wieder auf den gewaltigen Monte Cristallo, den höchsten Berg der Umgebung mit 3221 m.
Links von der Dürrensteinhütte führte ein zum Teil schwieriger Schotterweg hinauf zum Strudelkopf. Profis fahren mit dem Fahrrad bis zum Gipfel des Strudelkopf. Ich habe das Mountainbike auf halbem Weg stehen gelassen und bin den restlichen Weg zum Gipfel gewandert. Man kann auch komplett hochschieben und dann wunderbar abfahren. Egal wie, der Strudelkopf ist ein absolutes must-do. Erst wenn man das Gipfelkreuz erreicht und auf die andere Seite schauen kann, fällt der Blick auf die beeindruckenden Drei Zinnen. Der Rundumblick ist fantastisch. Nur der Grand Canyon hat mich bisher mehr beeindruckt.
Vor den Drei Zinnen liegt der Monte Piana. Auf dem Plateauberg gibt es einen historischen Rundweg mit Schauplätzen aus dem 1. Weltkrieg. Ausgangspunkt für die Wanderung auf den Monte Piana ist der Lago d’Antorno bei Misurina.
Zurück an der Dürrensteinhütte folgte die lange Abfahrt nach Schluderbach im Höhlensteintal. Dort bin ich gleich nach rechts, also nach Süden, Richtung Cortina d’Ampezzo abgebogen. Ich empfehle jedoch, zunächst einen 7 km-Abstecher (hin und zurück) nach links, also nach Norden, zu unternehmen. Vorbei am Dürrensee erreicht man den 3-Zinnen-Blick an der SS51, die einzige Stelle, an der die Drei Zinnen (Tre Cime di Lavaredo) vom Tal aus zu sehen sind. Nach diesem schönen Abstecher geht es weiter nach Süden. Wer es etwas schwieriger, aber auch etwas idyllischer haben möchte, fährt nicht über die SS51 sondern ab Schluderbach über die SP49 zum Lago di Misurina und über die SP48 nach Cortina.
Egal welchen Weg man nach Cortina wählt, Straßenabschnitte lassen sich aber jetzt nicht mehr vermeiden. In Cortina d’Ampezzo habe ich mir im Zentrum einen Eindruck von dem bekannten Wintersportort verschafft.
Südlich von Cortina d’Ampezzo werden so klangvolle Berge wie der Antelao und der Monte Pelmo passiert. Wer einen Bike&Hike-Zusatztag einlegen möchte, kann 23 Kilometer südlich von Cortina nach Cibiana di Cadore und zum Passo Cibiana fahren (ca. 2,5 Stunden). Dort startet eine schöne Wanderung auf den Monte Rite, wo sich das Messner Mountain Museum Dolomites befindet.
Auf dem Bahntrassen-Radweg beziehungsweise dem E1 ging es weiter zum Lago di Cadore. An der Abzweigung nach Süden Richtung Venedig bin ich zunächst vorbeigefahren, denn das Ziel war der Campingplatz am Lado di Cadore, der den Fluss Piave aufstaut. Der Campingplatz war jedoch geschlossen und ich musste mir einen anderen Schlafplatz am See suchen.
Auch am zweiten Tag waren es wieder über 80 km und dafür moderate 1450 Höhenmeter.