Alpenüberquerung 2018

Frank Rösner – ZUM NACHREISEN Mittwoch, 6. Juni 2018 von Frank Rösner – ZUM NACHREISEN

Von Garmisch-Partenkirchen nach Verona

Meine erste Alpenüberquerung führte mich Anfang Juni 2018 in 6 Tagen von Garmisch-Partenkirchen nach Verona. Das Titelfoto zeigt noch mein altes 16-Zoll-Mountainbike. Inzwischen bin ich von Satteltaschen auf einen 32-Liter-Rucksack umgestiegen. Betonen möchte ich, dass es sich nicht um einen Alpencross im eigentlichen Sinne handelte. Die Bezeichnung „Bike-Packing“ passt meines Erachtens besser. Unter einem Alpencross verstehe ich das Befahren von abgelegenen Trails über einsame Bergpässe, wobei das Bike auch mal auf die Schulter genommen werden muss. Das habe ich in den Jahren danach gemacht.

Bei dieser Alpenüberquerung war ich mit schweren Satteltaschen und Zelt unterwegs, was die Beweglichkeit einschränkte. Allein meine Satteltaschen wogen 17 Kilogramm, was auch „normale Anstiege“ erheblich erschwerte. Deshalb beschränkte ich mich auf Fahrradwege, Feldwege, Forstwege und vielfach ließen sich auch Straßen nicht vermeiden, wobei auf Nebenstraßen zumeist wenig Verkehr herrschte, ausgenommen beliebte Motorrad-Bergstrecken. Es war also eher eine Alpenüberquerung der einfacheren Art, was nicht heißen soll, dass nicht auch knackige und lange Anstiege zu bewältigen waren. Die längsten bzw. schwierigsten Anstiege waren die Serpentinenstraße von Martina zur Norbertshöhe vor Nauders, von Mezzolombardo (zwischen Bozen und Trient) hoch nach Fai della Paganella vor dem Santel Pass und Andalo und zum Rifugio Graziani am Monte Baldo. Am Monte Baldo bin ich außerdem zur Gipfelstation der Seilbahn gefahren, die von Malcesine heraufkommt (Funivia Monte Baldo).

Als ich diese Tour gemacht habe, hatte ich noch keinen Fahrradcomputer, der die Höhenmeter misst. Ich habe die Strecke jedoch nachträglich bei Komoot erfasst und bin auf circa 8000 Höhenmeter gekommen. Insgesamt habe ich 570 km und etwa 40 Stunden reine Fahrzeit absolviert. Diese Werte sind allerdings auch der Tatsache geschuldet, dass ich viel hin- und hergefahren bin, beispielsweise bei meinem Besuch im Trainingslager der deutschen Fußballnationalmannschaft in Südtirol, wo sich die Mannschaft auf die WM in Russland vorbereitete. Das magere Ergebnis ist bekannt.

Besuch beim Trainingslager der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft

Tag 1: Garmisch-Partenkirchen > Skistadion > Graseck > Schloss Elmau > Ferchensee > Lautersee > Leutasch > Telfs > Inntal > Landeck

Die schönste Strecke von Garmisch-Partenkirchen Richtung Mittenwald verläuft über Graseck, Schloss Elmau, den Ferchensee und den Lautersee. Vom Skistadion mit der Skischanze führt der Weg zunächst bis zum Eingang der Partnachklamm. Vor der Klamm geht es links den Berg hinauf nach Vordergraseck. Die kleine Graseckbahn befördert leider keine Fahrräder. Deshalb bleibt nichts anderes übrig, als die 500 Meter bergauf zu schieben. Ich habe es nie geschafft, das erste Teilstück zu fahren. Es handelt sich gleich zu Beginn um das steilste Stück dieser Alpenüberquerung. Besonders die ersten 150 Meter haben es in sich. Mit den 17 kg schweren Satteltaschen wurde aber auch der übrige Teil der Bergstraße zur Schiebestrecke.

Ab der Höhe von Vordergraseck geht es dann erträglich weiter über Hintergraseck nach Elmau mit herrlichem Blick auf das Wettersteingebirge. Es empfiehlt sich, oberhalb der Fahrstraße an den beiden Hotelgebäuden entlang zu fahren. Im Neubau befinden sich die seinerzeitigen Suiten von Barak Obama und Angela Merkel während des G7-Gipfels im Jahr 2015. Später übernachtete dort auch Joe Biden beim G7-Gipfel 2022. Der Haupteingang des Altbaus mit dem markanten Schlossturm lässt die Exklusivität des 5-Sterne-Hotels erahnen.

Links neben der Tiefgaragenzufahrt des Hotels geht die Route weiter zum Ferchensee und Lautersee. Kurz vor Mittenwald bin ich rechts abgebogen zur Geisterklamm Richtung Leutasch. Wer Mittenwald noch nicht kennt, sollte jedoch in den Ortskern hineinfahren und von dort, zunächst entlang der wilden Isar, weiter nach Leutasch. Durch das Hochtal führen im Wesentlichen angenehme Radwege.

Nach Telfs führen mehrere Wege und weil ich bis Platzl und Moos gefahren bin und dann keinen geeigneten Forstweg über die Anhöhe bei Buchen gefunden habe, bin ich die Buchener Landstraße über den Buckel gefahren. Die lange Abfahrt nach Telfs im Inntal führt dann ohnehin über die Straße.

Ich empfehle jedoch, nach Weidach zu fahren und am Ende des Ortes beim Mooswirt den Forstweg (GPS 47.363210, 11.167195) zur Wildmoosalm (GPS 47.336411, 11.156932) zu nutzen. Von dort geht es weiter zum Golfclub Seefeld-Wildmoos und zum Interalpen-Hotel Tyrol, schließlich auf der Buchener Landstraße hinunter nach Telfs. Den Weg von Weidach zum Interalpen-Hotel Tyrol kenne ich von einer Wanderung. Ich habe den Weg bei meiner Alpenüberquerung nur verpasst, weil ich nach Platzl und Moos weitergefahren bin.

Von Telfs ging es weit über 50 Kilometer durchs Inntal nach Landeck, denn der Radweg wechselt zwischen linker und rechter Talseite. Die Beschilderung war jedoch schlecht, heute ist sie vielleicht besser. Zum Glück ist die Richtung durch das Inntal klar. Ein Highlight des Inntals ist die Basilika von Stift Stams. In Landeck habe ich auf dem Campingplatz Riffler im Ortskern übernachtet (GPS 47.142283, 10.561414).

Insgesamt bin ich an diesem Tag 118 Kilometer in 8 Stunden gefahren.

1) Schloss Elmau, Neubau – 2) Schloss Elmau, Altbau – 3) Ferchensee – 4) Die wilde Isar – 5) Basilika Stams – 6) Zeltplatz in Landeck

Tag 2: Landeck > Oberes Inntal > Pfunds > Martina (CH) > Norbertshöhe > Nauders > Reschensee > Prad am Stilfserjoch

Von Landeck strebt die Via Claudia Augusta über Prutz und Pfunds entlang des oberen Inns, der hier teilweise sehr wild daherkommt, Richtung Reschenpass. Ab Landeck ist der Weg gut ausgeschildert, aber eigentlich kann man auch gar nicht anders fahren. Kurz vor Martina (CH, Graubünden) bleibt nichts anderes übrig, als ein Stück auf der Straße zu fahren. Der Radweg ist noch nicht fertig. Dabei geht es sogar durch eine Galerie (Licht!). Die Abzweigung ins Zollfreigebiet Samnaun lässt man rechts liegen. In Martina (CH) passiert man das Zollamt der Schweiz. An einem Brunnen kann man die Wasserflasche auffüllen. Gleich nach der Brücke fährt man wieder in die EU. Es geht auf der Straße über 11 Kehren hinauf auf 1405 Meter zur Norbertshöhe. Motorradfahrer lieben diese kurvenreiche Strecke. Auf der anderen Seite der Norbertshöhe (GPS 46.895059, 10.484904) geht es hinunter nach Nauders. Es zieht sich dann noch einmal bis zum Reschensee. Ich empfehle, rechts um den See herum zu fahren. Der Radweg ist sehr schön und den aus dem Wasser ragenden Turm, das Wahrzeichen des Vinschgaus, sieht man auch von der Westseite. Auf der Ostseite führt der Radweg dagegen entlang der Straße. In der Ferne fällt der Blick auf die Alpenkette mit dem Ortler und ab jetzt geht es nur noch bergab in den Vinschgau nach Glurns, das über einen sehenswerten Ortskern verfügt. Schließlich habe ich in Prad auf dem Campingplatz Sägemühle**** übernachtet (GPS 46.617714, 10.595652). Das Schwimmbad bot Entspannung nach dem langen Tag. Insgesamt bin ich an diesem Tag 101 km gefahren. Die Fahrzeit betrug 7:15 Stunden.

1) Unterführung der Reschenpass-Bundesstraße – 2) Badesee zwischen Pfunds und Schalkl – 3) Kreuzung am Zollamt in Martina (CH) – 4) Norbertshöhe zwischen Martina (CH) und Nauders – 5) Turm im Reschensee – 6) Radweg auf der Westseite des Reschensees – 7) Blick vom Reschenpass nach Süden – 8) Ortseingang von Glurns (Vinschgau) – 9) Ortszentrum von Glurns – 10) Zeltplatz beim Camping Sägemühle in Prad

Tag 3: Prad > Meran > Bozen > Strada del Vino > Kaltern am See

Für die Fahrt durch den Vinschgau mit seinen Apfelplantagen nach Meran, weiter nach Bozen und entlang der Weinstraße bis zum Kalterer See sollte man sich eigentlich den ganzen Tag Zeit nehmen. Es empfiehlt sich eine Besichtigung von Reinhold Messners Schloss Juval (GPS 46.651684, 10.966066) mit einem wirklich sehenswerten Museum. Auch in Meran bietet sich eine Ehrenrunde durch den wunderschönen Ortskern an. Beides kannte ich schon und ich hatte ein anderes Ziel. Ich wollte frühzeitig in Eppan sein, wo sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auf die Weltmeisterschaft in Russland vorbereitete. Um das Vormittagstraining nicht zu verpassen, stellte ich mir den Wecker auf 4 Uhr und startete in Prad um 4:45 Uhr, noch bei Dunkelheit, Richtung Meran.

Der Radweg durch den Vinschgau ist eine Augenweide. Zunächst wurde ich jedoch regelmäßig von den Bewässerungsanlagen der Apfelplantagen geduscht. Vor Meran geht es über mehrere Kehren stetig bergab. Da ich Meran nur passierte, führte die Route erst einmal durch die Hinterhöfe der Stadt, bevor ich wieder auf schönere Wege Richtung Bozen gelangte. Vor Bozen, mit Blick auf Schloss Sigmundskron, das größte Burgmuseum von Reinhold Messner, überquert man die Etsch. Von hier geht es nach Süden entlang der Weinstraße (strada del vino) den Berg hinauf nach Eppan, wo sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auf die Weltmeisterschaft in Russland vorbereitete. Bereits vor dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 wählte man dieses Quartier. Genau genommen wohnte die Nationalmannschaft im Hotel Weinegg (GPS 46.455805, 11.282015) in Girlan. Trainiert wurde auf der Sportanlage Rungg des FC Südtirol Bozen (GPS 46.445384, 11.287259). Morgens um 10 Uhr hatte ich schon 87 km auf dem Tacho und mein Tagespensum eigentlich erledigt, so dass ich mich den ganzen Tag im Bereich der Nationalmannschaft aufhalten konnte. Dass ich so früh losgefahren bin, war eine gute Entscheidung. Denn vor und nach dem Vormittagstraining bekam ich noch den einen oder anderen Spieler zu Gesicht. Manuel Neuer, Thomas Müller und Andy Köpke fuhren mit dem Fahrrad zum Trainingsgelände, Joshua Kimmich, Mats Hummels und Thomas Schneider gaben Autogramme vor dem Mannschaftshotel und Manuel Neuer und Jerome Boateng absolvierten ein Sondertraining auf dem einsehbaren Sportplatz. Ein öffentliches Training fand jedoch nicht statt. Nur aus großer Entfernung konnte man einen Blick auf den Trainingsplatz werfen. Und dann war da noch der Mannschaftsbus. Der Nachmittag war jedoch trainingsfrei und kein Spieler ließ mehr blicken. Für die später erschienenen Fans vor dem Hotel, insbesondere für die Kinder, war das eine große Enttäuschung. Dass die deutsche Mannschaft in der Vorrunde ausschied war für mich deshalb Karma.

Gegen Abend fuhr ich entlang der Weinstraße auf wunderschönen Radwegen die restlichen circa 15 Kilometer zum Campingplatz St. Josef am Kalterer See. Zum Kalterer See geht es lange bergab und der Radweg führt links um den See herum. Im Süden verläuft ein Weg (eigentlich nur für Fußgänger) auf Holzplanken durch ein Sumpfgebiet, das mich an die Everglades in Florida erinnerte. Es fehlten nur die Alligatoren. Zum Campingplatz St. Josef musste ich auf der Westseite wieder ein Stück nach Norden fahren.

An diesem Tag bin ich insgesamt 113 km gefahren. Die Fahrtzeit betrug 6 Stunden.

1) Messner Mountain Museum Schloss Juval – 2) 3) Entlang der Etsch durch den Vinschgau – 4) Brücke über die Etsch zwischen Meran und Bozen – 5) Schloss Sigmundskron, Bozen – 6) Fahrradtunnel auf dem Weg nach Eppan – 7) Hotel Weinegg, DFB-Mannschaftshotel – 8) Blick auf den Kalterer See – 9) Plankenweg südlich des Kalterer Sees – 10) Zeltplatz Camping St. Josef am Kalterer See

Tag 4: Kaltern > Tramin > Mezzocorona > Mezzolombardo > Fai della Paganella > Santel Pass > Andalo > Lago di Molveno

Vom Kalterer See bin ich weiter nach Süden gefahren, bis Magreid allerdings oberhalb der Weinstraße in den Weinbergen mit diversen Anstiegen. Dabei ging es durch malerische Orte wie Tramin, der Heimat des Gewürztraminers. Schließlich folgte eine lange Abfahrt hinunter Richtung Kurtinig zur eigentlichen Weinstraße. Nach Kurtinig endet die Provinz Bozen und es beginnt das Trentino. Die Weinstraße im Tal ist eine Nebenstraße und ich bin dieser wenige Kilometer bis Mezzocorona und von dort nach Mezzolombardo gefolgt. Hinter Mezzolombardo musste ich eine kurze Strecke auf der vielbefahrenen SS43 Richtung Val di non fahren, um zum Ausgangspunkt (GPS 46.224102, 11.080510) der Passstraße über Fai della Paganella zum Santel Pass zu gelangen.

Die SP 64 zieht sich über 10 Kehren circa 10 Kilometer hinauf nach Fai della Paganella und weiter zum Santel Pass. An die unzähligen Motorradfahrer habe ich mich irgendwann gewöhnt. Ab der Passhöhe fiel der Blick auf die Spitzen der Brenta Dolomiten, die als Unesco Welterbe geschützt sind. Auf der anderen Seite des Passes ging es hinunter nach Andalo, Hauptort eines Skigebiets, das mich an amerikanische Skigebiete erinnerte. Zum Tagesziel, dem Lago di Molveno, war es dann auf der SS421 nicht mehr weit. Der Ausblick von oben auf den See ist gigantisch – wie am Gardasee, nur eine Nummer kleiner. Der Ort Molveno macht einen sehr mondänen Eindruck. Entsprechend ist auch der Campingplatz „Spiaggia Lago di Molveno“ (GPS 46.138186, 10.958377).

An diesem vierten Tag betrug die Fahrstrecke nur 57 Kilometer bei 5 Stunden Fahrzeit. Die über 10 Kilometer Steigung mit 10 Kehren nach Fai della Paganella haben doch etwas aufgehalten. Da merkt man die 17 kg auf dem Gepäckträger. Außerdem kostete die Wegsuche Zeit – und das Fotografieren. Ein paar Anstiege in den Weinbergen entpuppten sich auch als Sackgassen, was zusätzlich Zeit und Kraft kostete. Ich hätte zwar noch zwei Stunden weiterfahren können, aber dann wäre ich zwischen Molveno und Riva del Garda ohne Campingplatz gestrandet. So genoss ich den Abend am Lago di Molveno.

1) 2) In den Weinbergen oberhalb der Weinstraße – 3) Beginn Trentino – 4) Trinkwasserbrunnen am Aufstieg nach Fai della Paganella – 5) Geschafft: Fai della Paganella – 6) Erster Blick auf die Brenta Dolomiten am Santel Pass – 7) Andalo – 8) Blick über den Lago di Molveno – 9) Brenta-Spitzen – 10) Camping Spiaggia Lago di Molveno

Tag 5: Lago di Molveno > Ponte Arche > Ballino > Lago di Tenno > Riva San-Giovanni-Pass > Mori > Brentonico

Den Lago di Molveno habe ich auf der Westseite auf Forstwegen mit einigen Steigungen passiert. Danach bin ich der Straße nach Ponte Arche gefolgt. Sogar ein 700 m langer Tunnel (Licht!) war dabei. Auf der SS421 war jedoch sehr wenig Verkehr. Von Ponte Arche führen landwirtschaftliche Wege entlang der SS 421 nach Süden. Ich habe diese bis Stumiaga genutzt. Danach konnte ich keinen geeigneten Weg mehr finden und bin auf der SS 421 über Ballino und den Lago di Tenno nach Riva del Garda, dem ersten Sehnsuchtsziel dieser Tour, gefahren (Hinweis: In Tenno nicht auf die SP 37 wechseln, sonst besteht kein Seeblick auf den Gardasee von oben). In Riva habe ich mich eine Weile umgeschaut und dann im „Garda Bike Shop“ (GPS 45.885148, 10.848715) Auskünfte über den Monte Baldo eingeholt. Am Spätnachmittag bin ich deshalb noch weiter nach Torbole und über den San-Giovanni-Pass nach Mori gefahren. Das war noch einmal heftig. Bei Mori (GPS 45.851166, 10.974069) ging es rechts den Berg hinauf nach Brentonico, 700 Meter hoch gelegen. So hatte ich die ersten circa 15 Kilometer Bergstrecke auf dem Weg zum Monte Baldo schon hinter mir. Ich durfte mein Zelt auf der Wiese hinter der sehr zu empfehlenden Pizzeria La Pineta (GPS 45.823611, 10.960802) aufstellen und den Blick ins Tal nach Rovereto genießen.

Am fünften Tag bin ich 79 Kilometer in 6:20 Stunden gefahren.

1) Die Brenta-Dolomiten bei Sonnenaufgang – 2) Morgenstund hat Gold im Mund – 3) Tunnel auf dem Weg nach Ponte Arche – 4) Blick zurück Richtung Brenta-Dolomiten – 5) Lago di Tenno – 6) Tenno – 7) Castello di Tenno – 8) Blick auf Riva del Garda – 9) Piazza III Novembre, Riva – 10) Übernachtungsplatz am Monte Baldo in Brentonico

Tag 6: Brentonico > Rifugio Graziani > Bocca di Navene > Funivia Malcesine Bergstation > Ferrara di Monte Baldo > Etschkanal-Radweg > Verona

Von Brentonico begann der lange Aufstieg zum Rifugio Graziani, 1617 Meter hoch gelegen (GPS 45.798620, 10.893639). Von dort ging es wieder etwas abwärts zum ersten Panaromapoint mit Seeblick, Bocca di Navene auf 1425 m (GPS 45.787853, 10.872599). Hier bot sich eine Einkehr in der Gaststätte an. So sammelte ich Kraft für den kurz danach folgenden 3 km langen Aufstieg zur Bergstation der Monte Baldo Malcesine Bergbahn. Der letzte Kilometer ist geschottert. Die Station befindet sich auf 1760 m Höhe (GPS 45.769808, 10.864563).

Ich erreichte die Bergstation gerade noch rechtzeitig, bevor ein heftiges Gewitter ausbrach, das mich zweieinhalb Stunden nicht weiterfahren ließ. Die Zeit konnte ich nutzen, um einen neuen Schlauch aufzuziehen, denn kurz vorher hatte ich mir einen kleinen Draht in den Reifen gefahren.

Nachdem sich das Wetter beruhigt hatte, fuhr ich hinab auf die SP3/SP8 und folgte dieser den langen Weg entlang des Monte Baldo nach Süden und hinunter nach Ferrara di Monte Baldo. Auf der Straße begegnete ich so gut wie keinem Autofahrer. Dafür stellten sich mir einige Ziegen in den Weg. Weiter südlich fiel schließlich der Blick auf den südlichen Gardasee mit Lazise und Sirmione. Ich hielt mich jedoch nach Osten Richtung Verona und suchte den Weg ins Etschtal. Einige Kilometer folgte ich dem Etschkanal, fuhr aber auch viel auf der Straße, denn ich wollte noch vor Einbruch der Dunkelheit Verona erreichen. Die Radwegsuche hätte zu viel Zeit gekostet. Nach 563 Kilometern und 39,5 Stunden reiner Fahrtzeit bin ich an meinem endgültigen Tourziel, der Arena di Verona, angekommen, gerade noch rechtzeitig vor der Dunkelheit.

Zum Abschluss meiner Tour bin ich am 6. Tag noch einmal 102 Kilometer in 7:45 Stunden gefahren.

Um Mitternacht erwischte ich zufällig einen Flixbus nach Innsbruck (4 Stunden Fahrtzeit). Die Flixbus-Haltestelle von Verona befindet sich vom Bahnhof „Porta Nuova“ aus gesehen hinter einer Kirche in der Straße „Viale Girolamo Cardinale“ (GPS: 45.431479, 10.981098). Der direkte Flixbus nach Garmisch-Partenkirchen hatte leider keinen Fahrradplatz mehr frei. Von Innsbruck bin ich mit dem Zug nach Garmisch-Partenkirchen gefahren, wo ich um 8 Uhr früh eintraf.

1) Sonnenaufgang am Monte Baldo – 2) Aufstieg zum Rifugio Graziani – 3) Blick vom Rifugio Graziani nach Süden – 4) Bocca di Navene – 5) Seeblick von Bocca di Navene – 6) Monte Baldo Malcesine Bergstation – 7) 8) Blick nach Osten von der Bergstation – 9) Ziegen auf der Straße bei der Abfahrt vom Monte Baldo – 10) Arena di Verona

Meine täglichen Facebook-Berichte

Auf Facebook hatte ich jeden Abend einen kurzen Bericht mit Fotos eingestellt. Hier sind die Screenshots dieser Berichte. Bitte auf das jeweilige Register klicken.


Meine Ausrüstung

Bitte oben auf das jeweilige Register klicken.

  • KlickFix-Gepäckträger (Bild unten)

  • 3 Satteltaschen von Globetrotter (Es handelt sich um Ortlieb-Satteltaschen im orangenen Globetrotter-Design. Damit wird man nicht nur gut gesehen, man macht sich unterwegs vor allem bei den Holländern beliebt.) (Bild unten)

  • Fahrradcomputer (Ich habe 2018 nur einen einfachen Sigma-Computer verwendet, ohne Höhenmetermessung und ohne GPS.)

  • Fahrradlicht

  • Fahrradschloss

  • Leichte Kunststoff-Turnbeutel (zum Verpacken der einzelnen Ausrüstungsgegenstände, damit diese nicht lose in den Satteltaschen herumfliegen) (Bild unten)

Dieser Gepäckträger verträgt locker 20 kg

In die obere Satteltasche passen Zelt, Matte und Schlafsack.

Kunststoff-Turnbeutel für Ordnung in den Satteltaschen. Gibt es für wenig Geld im 1-Euro-Laden.

  • Fahrradhose (kurz)

  • Fahrradhose lang (für kalte Tage)

  • Fahrradtrikot

  • Fahrradunterhemd

  • Fahrradhandschuhe kurz

  • Fahrradhandschuhe lang für kalte Tage

  • Fahrradbrille (und Ersatzbrille)

  • Fahrradhelm

  • Bandana (als Schweißfänger unter dem Helm)

  • Kopfhaube für unter dem Helm (kältetauglich)

  • Regenschutz für Fahrradhelm

  • Knielinge

  • Armlinge

  • Fahrradjacke (Winter) (Bild unten)

  • Kältetauglicher Unterzieher (Bild unten)

  • Regenjacke

  • Windjacke

  • Fahrradschuhe

  • Fahrradsocken und Neoprensocken

  • Regen-/Kälteschutz für Füße

  • Warnweste (kann nicht schaden, wenn man mal Straße fahren muss)

  • Wimmerl (für Smartphone, Karten und Geld). Auf einen Rucksack habe ich damals verzichtet. (Bild unten)

Mit einem Wimmerl sind Smartphone und Geldbeutel immer griffbereit und sicher verwahrt.

Die Winterjacke von Assos hält warm, auch wenn es am Berg mal richtig kalt sein sollte.

Kältetauglicher Unterzieher von Assos

  • Smartphone

  • Powerbank

  • Kopflampe (damit man auch Nachts im Zelt etwas sehen kann)

  • Kettenöl

  • Ersatzschlauch (2x)

  • 2 Reifenheber (zum Abstreifen und zur Montage des Reifenmantels)

  • Kunststoff-Handschuhe (damit die Hände bei Reparaturen nicht verschmieren)

  • Luftpumpe

  • Kabelbinder (man weiß nie, wozu die gut sind)

  • Panzerband (eignet sich für Vieles)

  • Putzlappen (für Reparaturen)

  • Öllösende Handwaschpaste (z.B. in Fotodose abfüllen. Reinigt die Hände von der Schmiere, wenn die Fahrradkette angefasst werden musste)

  • Trinkflasche (1x reicht, spart Gewicht, unterwegs kann Trinkwasser problemlos nachgefüllt werden. Ich habe jeweils eine Electrolyt-Tablette von PowerBar zugesetzt. Das trägt zur Versorgung bei und schmeckt besser als Leitungswasser)

  • Powerbar-Kraftfutter (nach Geschmack)

  • MSR-Gaskocher, Campinggas, Feuerzeug, Löffel (WindBurner Stove System 1,0 Liter, Amazon-Link*)

  • Wasserfilter Sawyer Select S1 mit Micro Squeeze (Amazon-Link* und YouTube-Video)

Maximal 4 Tabletten pro Tag.

  • Freizeitbekleidung für den Abend (kurz/lang)

  • leichte Turnschuhe für den Abend

  • leichte Badelatschen

  • Badehose

  • Normale Brille, Kontaktlinsen

  • Normale Sonnenbrille

  • Brillenputztuch, Reinigungsflüssigkeit

  • Hirschtalgcreme (zur Vorbeugung gegen wunde Stellen)

  • Franzbranntweinsalbe (für die Muskulatur)

  • Sonnencreme

  • schnelltrocknende Mikrofaserhandtücher (2x)

  • Kulturbeutel (Zahnbürste, kleine Zahncreme, Duschcreme, usw., nach Belieben)

  • Kleine Reiseapotheke (Pflaster, Kopfschmerztabletten)

  • Feuchte Reinigungstücher (zum Waschen, wenn einmal „wild“ gecampt wird)

  • Toilettenpapier

  • Zelt (billiges 2-Mann-Zelt reicht, damit auch die Ausrüstung nachts im Zelt Platz findet)

  • Schlafsack

  • leichte, aufblasbare Schlafmatte

  • Dokumententasche (z.B. für Karten, Bedienungsanleitungen)

  • Trillerpfeife (für den Notfall). Inzwischen verfüge ich über ein InReach mini 2*

  • Bargeld, Kreditkarte

  • Personalausweis


Ziele erreicht!

So sehen Sieger aus. :-)

Das erste Sehnsuchtsziel ist erreicht: Ankunft in Riva del Garda.

Endstation Arena di Verona nach 563 Kilometern und 39,5 Stunden Fahrtzeit

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