Osterfeuerkopf mit Heldenkreuz

Frank Rösner – ZUM NACHREISEN Sonntag, 25. Februar 2024 von Frank Rösner – ZUM NACHREISEN

Luxusblick ins Loisachtal

Kaum ein anderer Berg bietet einen derartigen Panoramablick ins Loisachtal bis zur Zugspitze wie der Osterfeuerkopf bei Eschenlohe. Mit 1357 m ist der Berg zwar nicht hoch und bei Eschenlohe nur als besserer Hügel auszumachen, im Verhältnis dazu bietet er aber enorm viel.

Die familientaugliche Tour kann auch noch etwas später am Tag durchgeführt werden. Der Aufstieg ist locker in 2 Stunden zu bewältigen. Durch den südseitigen Aufstieg ist die Tour auch von der Sonne begünstigt.
Bester Ausgangspunkt ist der zweite Wanderparkplatz am Ende der Walchenseestraße in Eschenlohe. Wer auch noch das Heldenkreuz mitnehmen möchte, nutzt am besten den ersten Wanderparkplatz auf der linken Seite. Dort beginnt und endet auch der beigefügte Komoot-Track.

Bereits bei der Anfahrt ist links oben am Berg das Heldenkreuz auszumachen. Was man da sieht, ist also nicht das Gipfelkreuz des Osterfeuerkopfs. Vom ersten Wanderparkplatz läuft man ein paar Minuten auf der geteerten Straße bis zum zweiten Wanderparkplatz. Dort geht es links in den Wald und dann über einen verwurzelten Steig stetig bergauf, zunehmend im Zickzack. Schon nach kurzer Zeit hat man einen schönen Blick hinüber zum Estergebirge mit Simetsberg (1840 m) und Hohe Kisten (1922 m), außerdem ins Eschenlainetal Richtung Walchensee, eine beliebte Mountainbikeroute, die ich bereits mehrfach gefahren bin.

Schließlich erreicht man bei einer Blockhütte, die etwas Kanada-Feeling vermittelt, eine Lichtung. Nein, der Gipfel ist noch nicht erreicht. Dieser befindet sich hinter der vor einem liegenden Kuppe. Im weiteren Aufstieg liegt der Hirschberg direkt gegenüber und im Hintergrund spitzt der Schafreuter (2102 m) hervor, ein beliebter Skitourenberg zwischen Hinterriß und Sylvensteinspeicher.

Und schon ist das Gipfelkreuz erreicht. Der Blick reicht von der Zugspitze über die Ammergauer Alpen und das Murnauer Moos bis zum Staffelsee. Vorderer Felderkopf und Notkarspitze sind gut auszumachen. Zu Füßen liegt Eschenlohe.

Da ich nicht gerne den gleichen Weg zurückgehe, habe ich auf dem Rückweg den Steig zum Heldenkreuz gewählt. Dieser ist nicht ausgeschildert – aus guten Gründen. In Komoot ist der Steig jedoch eingezeichnet. Bereits nach wenigen Minuten führt der Steig über einen Grat und dann folgte eine ausgesetzte Stelle, die keine Fehler erlaubt hätte. Links ging es senkrecht hinunter in den Klammgraben. Vor allem bergab sah die Stelle sehr problematisch aus – keine Sicherungen. Ein Stolperer oder Ausrutscher und das wärs dann gewesen. Aus diesem Grund bin ich umgekehrt und wieder zum Normalabstieg zurückgekehrt.

Aber ich wollte ja immer noch zum Heldenkreuz. Deshalb bin ich vom Wanderparkplatz noch die halbe Stunde aufgestiegen. Am Heldenkreuz konnte ich dann noch einmal den Panoramablick übers Loisachtal und auf Eschenlohe genießen.

Aus Interesse bin ich hinterm Heldenkreuz weiter aufgestiegen, um mir die Schlüsselstelle, bei der ich vorhin von oben kommend umgedreht bin, von unten anzuschauen. Auch von dieser Seite hatte es der Grat in sich: Absolut nicht familientauglich! Bergauf gehts ja meistens, aber bergab muss man dann aufpassen. Den Aufstieg auf den rechts senkrecht abfallenden Felsen, hinter dem sich die vorherige Schlüsselstelle befand, habe ich mir deshalb geschenkt. Lt. Komoot fehlten nur ca. 60 Meter, um die Lücke zu schließen (siehe Komoot-Link). Ein bisschen erinnerte mich der Grat auch an Angels Landing im Zion National Park in Utah, wobei es dort wenigstens Sicherungen gab. Ich glaube aber nicht, dass ich den Grat irgendwann doch noch von unten nach oben durchgehend versuchen werde. Dafür gibt es in den Alpen einfach zu viele schöne Berge.

Allein für die Wanderung auf den Osterfeuerkopf sind gut ca. 600 Höhenmeter zu bewältigen. Zum Heldenkreuz kommen noch einmal knapp 200 Hm dazu. Ich hatte gut 1000 Hm, was meinem Experiment am Grat geschuldet war.

Fazit: Der Osterfeuerkopf ist vielleicht nicht so bekannt wie Heimgarten, Ettaler Mandl oder Pürschling, die Wanderung ist jedoch abwechslungsreich, bietet tolle Ausblicke und ist absolut familientauglich. Und wer nach 2 Stunden Aufstieg und 1,5 Stunden Abstieg noch nicht ausgelastet ist, kann die halbe Stunde bergauf über den Steig zum Heldenkreuz noch dranhängen.

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