Spannende Rundtour mit Kraxeleinlage
Der Leonhardstein ist mir bei einer Radtour rund um den Tegernsee mit Abstecher nach Wildbad Kreuth aufgefallen, ragt er doch markant hinter Kreuth empor. Der Berg ist mit 1452 m nicht unbedingt hoch, gleichwohl ist die Tour überaus spannend und mit etwas Kraxelei verbunden. Da Kreuth auf etwa 800 m Höhe liegt, sind ca. 650 Höhenmeter zu überwinden.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz hinter der Tourist-Information in Kreuth. Dort lässt sich gleich ein erstes schönes Foto mit dem Leonhardstein hinter der Kirche St. Leonhard machen. Vor der Sparkasse erinnert eine Statue an Marianne Strauß, die Ehefrau von Franz-Josef Strauß, und eine Sitzgruppe wurde von der CSU Kreuth gespendet. So weiß man gleich, in welchem politischen Terrain man sich aufhält.
Um die Ecke führt die Straße „Am Kirchberg“ direkt zum Wanderweg. Der Leonhardstein ist mit 2 Stunden ausgeschildert. Ein schöner Steig führt durch den Naturwald. Der Wald wird hier sich selbst überlassen. Menschliche Eingriffe finden nicht statt, Totholz bleibt einfach liegen. Das sieht man dem Wald auch deutlich an, es entsteht ein echter Urwald.
Ab der Einstiegsstelle in den Gipfelhang heißt es etwa 30 Minuten kraxeln. Es ist nicht schwierig, nur bei Nässe muss man aufpassen. Ich habe mir dennoch angewöhnt, bei solchen Touren immer einen Helm zu tragen. Man muss ja nur einmal stolpern und dumm auf einen Stein fallen.
Vom Gipfel blickt man zum Tegernsee mit dem Wallberg, auf den Blaubergkamm, zur Guffertspitze und zum Juifen. Weitere Gipfel sind der Roßstein mit der Tegernseer Hütte, Roßkopf, Hirschberg, Rauheck und Kampen. Im Norden liegt prominent gegenüber der Buchstein. Im Westen breitet sich das Karwendel aus und der Blick reicht bis zur Zugspitze. Im Osten ist die Ellmauer Halt zu sehen, mit 2344 m der höchste Gipfel des Kaisergebirges. Im Süden ist ganz schwach der 3509 m hohe Hochfeiler auszumachen. Besonders fasziniert hat mich die weiße Pyramide des 3203 m hohen Kitzsteinhorns, dafür habe ich immer ein kleines Fernglas dabei. Der Großglockner verschwand allerdings im Wolkendunst.
Nach dem Abstieg vom Gipfelhang wollte ich natürlich nicht den gleichen Weg zurückgehen, sondern den Leonhardstein umrunden. Der Weg auf der Südwestseite war jedoch schwer zu finden. Gleich zu Beginn wurde vor Steinschlag gewarnt. Ich habe mich also gesputet, mich dabei aber gleichwohl unterhalb der Felswand im Wald gleich mehrfach verlaufen, ein Zeichen dafür, dass der Weg nicht oft begangen wird. Die Südwand ist ein beliebtes Klettergebiet (Flora Bohra), vom 1.3. bis 31.7. ist die Wand zum Schutz der Wanderfalken und Kolkraben jedoch gesperrt. Tatsächlich entdeckte ich einige Kletterer in der senkrechten Wand. Nach dem steinschlaggefährdeten Bereich war der Weg im Wald noch schwieriger auszumachen bzw. teilweise überhaupt nicht zu erkennen. Schließlich fand ich jedoch die schmale Schlucht, die mich zurück auf den Forstweg nach Kreuth brachte.
Im Anschluss an diese Tour empfehle ich, einen Abstecher nach Wildbad Kreuth und zur dortigen Fischzucht zu unternehmen. Dazu fährt man einfach die B307 für 4 Kilometer nach Süden bis zur Ausschilderung „Herzogliche Fischzucht“. In großen Wasserbecken tummeln sich Lachse und Saiblinge. Die frisch geräucherten Fische werden mit Meerrettich und Zwiebeln serviert. Wildbad Kreuth war über viele Jahre der jährliche Ort für die CSU-Klausurtagungen.
Bilder-Galerie
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Der Leonhardstein bei Kreuth
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Der Leonhardstein bei Kreuth
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Blick zurück auf Kreuth
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Über Stock und Stein
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Beginn der Kraxelei
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Das Gipfelkreuz in Sicht
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Kurz vor dem Gipfel
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Der Gipfel des Leonhardstein
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Blick ins Karwendel
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Tegernsee und Rottach-Egern
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Blick auf Kreuth
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Ganz hinten das Kitzsteinhorn
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Das Kitzsteinhorn herangezoomt
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Typische Kraxelei auf den Leonhardstein
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An der Felswand entlang
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An der Felswand entlang
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Felssturz-Stelle?
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Da darf nix runterkommen
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Blick zurück zum Leonhardstein
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Blick zurück