Lago di Como

Frank Rösner – ZUM NACHREISEN Samstag, 20. Mai 2023 von Frank Rösner – ZUM NACHREISEN

Tipps für abwechslungsreiche Tage am „Lario“

Der Lago di Como, liebevoll auch Lario genannt, ist vollständig von Bergen umgeben, im Unterschied zum Gardasee und dem Lago Maggiore, die sich im Süden auch ins Flachland erstrecken. Durch seine Y-Form hat der Lago di Como die längste Küstenlinie der norditalienischen Seen.

Das Hauptverkehrsmittel am See sind die Fahrgastschiffe, die Preise sind erstaunlich günstig. Autofahren entlang der engen Uferstraßen ist sowieso nervig. Die Entfernungen sind auch groß. Deshalb ist der Ort Menaggio in der Seemitte ein idealer Ausgangspunkt für einen Urlaub. Gleich gegenüber liegt das berühmte Bellagio, das vor allem Gäste aus England, den USA und Asien anzieht, außerdem das malerische Varenna. Das Hotel Bellagio in Las Vegas lehnt sich übrigens optisch an das Original an.

Als Unterkunft empfehle ich das Bed & Breakfast Balcone Fiorito in Croce, einem Ortsteil oberhalb von Menaggio, abseits des Trubels am See. Die drei Wohneinheiten werden liebevoll geführt. Das Frühstück ist hervorragend. Täglich gibt es zusätzlich frisch gebackenen Kuchen, Pancakes oder Muffins. Neben dem Frühstücksraum kann man auch im Garten, den zwei Palmen zieren, frühstücken. Vom Balkonzimmer blickt man hinüber bzw. hinunter zum See.

Natürlich kann man am Lago di Como auch baden. Das steht bei vielen Besuchern jedoch nicht im Fokus, anders als am Gardasee. Der Lago di Como lebt viel stärker von seinen malerischen Orten und herausragenden Villen mit umgebenden Gärten, die besichtigt werden können.

In den umliegenden Bergen wandert man durch saftiges Grün. Wir haben nur ein paar kleinere Wanderungen unternommen. Im Vordergrund stand, die Region ausgiebig kennenzulernen.

Am Lago di Como besitzt so manche bekannte Persönlichkeit ein Anwesen, nicht zuletzt George Clooney, der sich jedoch 2023 verabschiedet hat. Hier zeigt man gerne was man hat.

Wir haben uns in neun Tagen einen guten Überblick über die Region verschaffen können. Meistens sind wir nach dem Frühstück zu den kostenlosen Parkplätzen am und rund um den Friedhof von Menaggio gefahren. Von dort läuft man 15 Minuten zur Schiffsanlegestelle. Parkraum ist rund um den See Mangelware.

Zum Abendessen empfehlen sich in Menaggio die Pizzeria Lugano und die Trattoria Constantin. Ich würde reservieren, denn es ist häufig schnell voll. Außerdem liegt am Berg oberhalb von Croce/Menaggio das Restaurant La Baita.

Ausflüge und Unternehmungen

  • Schon bei der Anreise über St. Moritz war der Wasserfall Cascade dell'Acquafraggia nach dem Majola-Pass eine Augenweide.

  • Bellagio mit schöner Gartenanlage rund um die Villa Melzi (mit Memorial zur Erinnerung an den Besuch von John F. Kennedy). Besonders die riesigen Sequoia-Bäume haben es mir angetan.

  • Das malerische Varenna.

  • Como im Süden des Sees: Ausnahmsweise Fahrt mit dem Auto bis Tavernola. Dort befindet sich rechts in der Straße nach der Gaststätte Vecchia Tavernola ein kostenloser Parkplatz (GPS 45.831572, 9.071032, einfach in GoogleMaps eingeben). Bis zur Anlegestelle der Boote nach Como sind es nur 200 Meter. In Como sind vor allem der Dom und das Seidenmuseum sehenswert. Entlang des Sees trifft man auf einen Tempel, der dem Nobelpreisträger und berühmten Sohn der Stadt, Alessandro Volta, gewidmet ist, der auch Wegbereiter der heutigen Batterien war. Vorbei am Fußballstadion erreicht man die Villa Olmo. Von Como starten auch Wasserflugzeuge. Am Ende einer langen Pier glänzt das Denkmal „Life Electric“, ebenfalls zu Ehren von Volta. Auf der anderen Seite der Bucht von Como lohnt sich die Fahrt mit der Schienenseilbahn hinauf nach Brunate. Der Weg zum nach Volta benannten Leuchtturm erfordert 30 Minuten. In der Ferne zeichnen sich die Hochhäuser von Turin ab.

  • Der Greenway del Lago di Como ist ein wunderschöner, 10 Kilometer langer Wanderweg entlang des Sees und vor allem durch malerische Orte, von Griante bis Colonno. Man kann die Wanderung auch auf zwei Touren aufteilen. Zurück zum Ausgangspunkt fährt man am besten mit dem Schiff – oder mit dem Bus. Zwischen Tremezzo und Lenno trifft man auf eine große Krippenausstellung, die in ein altes Bauernhaus eingefügt wurde. Besonders sehenswert. Die Villa Balbaniello ist nur zu Fuß am Greenway erreichbar.

  • Unter den historischen Villen mit umgebenden Gärten sind vor allem die Villa Carlotta in Tremezzo und die Villa Balbianello in Lenno einen Besuch wert.

  • In Cadenabbia trifft man an der Uferstraße auf eine Statue von Konrad Adenauer. Der erste Bundeskanzler verbrachte dort fast 20 Jahre nicht nur seinen Urlaub, er wurde auch zum Ehrenbürger ernannt. Sogar Regierungsgeschäfte wurden von seiner Sommerresidenz aus erledigt. Die Villa oberhalb von Cadenabbia kann besichtigt werden. Cadenabbia ist heute die Partnerstadt von Bad Honnef bei Bonn. Die Villa La Collina gehört der Konrad-Adenauer-Stiftung und wird für Tagungen usw. genutzt.

  • Von unserem Bed & Breakfast Balcone Fiorito haben wir eine Halbtageswanderung in die Berge oberhalb von Menaggio unternommen und einen tollen Tiefblick auf den See genossen. Bei Komoot können die Route angeschaut und der gpx-Track heruntergeladen werden. Bei dieser Wanderung muss man aber schon gut zu Fuß sein. Es geht auch mal über Stock und Stein.

  • Zwischen Lenno und Tremezzo befindet sich in einer Seitenstraße die Stelle, an der Mussolini erschossen wurde. Es reicht, wenn man beim Vorbeifahren mal schnell abbiegt. GoogleMaps (GPS: 45.981274, 9.203542)

  • Für Radfahrer ist die Wallfahrtskirche der Madonna von Ghisallo auf dem Berg oberhalb von Belaggio ein must-do. Die Kirche ist mit Fahrrädern verziert, unter anderem von Eddie Merckx. 1949 wurde die Madonna von Papst Pius XII. zur Schutzpatronin der Radfahrer erklärt. Vor der Kirche steht eine Radfahrer-Statue, die sich gut für ein Foto eignet. Daneben befindet sich ein großes Radsportmuseum. Auch der Giro d’Italia führte hier schon vorbei. 2006 segnete Paps Benedikt XVI. den letzten Stein. Damit war der Bau abgeschlossen. Zum Museum gelangt man mit dem Bus von Belaggio oder man leiht sich dort Fahrräder aus. Wir sind mit dem Schiff von Belaggio nach Vassena (Richtung Lecco) gefahren und von dort in gut einer Stunde den Steig hinauf gewandert. Zurück nach Belaggio ging es auf der serpentinenreichen Strecke mit dem Bus.

  • Von Menaggio ist man schnell hinüber zum Luganer See gefahren und kann die Stadt Lugano besichtigen, auf der Schweizer Seite. Oberhalb der Stadt in Montagnola dreht sich alles um den Schriftsteller Hermann Hesse. Es gibt ein Museum und man kann das Grab besuchen.

  • Schließlich haben wir noch eine kurze Wanderung von Griante zur Chiesa di San Martino unternommen. Der Komoot-Link verrät, wo man am besten Parken kann.

Bilder zu den Ausflügen und Unternehmungen

Schon bei der Anreise über St. Moritz war der Wasserfall Cascade dell'Acquafraggia nach dem Majola-Pass eine Augenweide

Bellagio mit schöner Gartenanlage rund um die Villa Melzi (mit Memorial zur Erinnerung an den Besuch von John F. Kennedy).

Das malerische Varenna

Como ist die für die Region namensgebende Stadt. In Como sind vor allem der Dom und das Seidenmuseum sehenswert. Entlang des Sees trifft man auf einen Tempel, der dem Nobelpreisträger und berühmten Sohn der Stadt, Alessandro Volta, gewidmet ist, der auch Wegbereiter der heutigen Batterien war. Vorbei am Fußballstadion erreicht man die Villa Olmo. Am Ende einer langen Pier glänzt das Denkmal „Life Electric“, ebenfalls zu Ehren von Volta. Auf der anderen Seite der Bucht von Como lohnt sich die Fahrt mit der Schienenseilbahn hinauf nach Brunate. Der Weg zum nach Volta benannten Leuchtturm erfordert 30 Minuten.

Der Reiseführer Comer See* aus dem Michael Müller Verlag war mein treuer Begleiter und hat viele wertvolle Tipps gegeben.

Der Greenway del Lago di Como ist ein wunderschöner, 10 Kilometer langer Wanderweg entlang des Sees und vor allem durch malerische Orte, von Griante bis Colonno. Zurück zum Ausgangspunkt fährt man am besten mit dem Schiff – oder mit dem Bus.

Villa Carlotta

Villa Balbianello

In Cadenabbia trifft man an der Uferstraße auf eine Statue von Konrad Adenauer. Der erste Bundeskanzler verbrachte dort fast 20 Jahre nicht nur seinen Urlaub, er wurde auch zum Ehrenbürger ernannt. Sogar Regierungsgeschäfte wurden von seiner Sommerresidenz aus erledigt. Die Villa oberhalb von Cadenabbia kann besichtigt werden. Cadenabbia ist heute die Partnerstadt von Bad Honnef bei Bonn.

Bei einer Halbtageswanderung in die Berge oberhalb von Menaggio genossen wir den Tiefblick auf den See.

Zwischen Lenno und Tremezzo befindet sich in einer Seitenstraße die Stelle, an der Mussolini erschossen wurde.

Für Radfahrer ist die Wallfahrtskirche der Madonna von Ghisallo auf dem Berg oberhalb von Belaggio ein must-do. Die Kirche ist mit Fahrrädern verziert, unter anderem von Eddie Merckx. 1949 wurde die Madonna von Papst Pius XII. zur Schutzpatronin der Radfahrer erklärt. Vor der Kirche steht eine Radfahrer-Statue. Daneben befindet sich ein großes Radsportmuseum.

Schreibtisch mit Schreibmaschine von Hermann Hesse im Museum bei Lugano

Die Chiesa di San Martino

Schließlich noch der Blick aus dem Schlafzimmerfenster des Bed & Breakfast Balcone Fiorito (Zimmer Ortensia). Abends kann man gemütlich auf dem Balkon sitzen.

Bildergalerie

Und zum Schluss noch eine Fotogalerie zum Durchblättern.


Wie wäre es mit einer Reise nach Las Vegas und zum Grand Canyon?

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