Alpenüberquerung 2021

Von Garmisch-Partenkirchen nach Desenzano (Lago di Garda)

Gesamtroute

Aus Zeitgründen habe ich meine Alpenüberquerung 2021 in mehreren Etappen durchgeführt. Die ersten 4 Tage habe ich als Tagestouren von meinem Wohnort Garmisch-Partenkirchen aus unternommen. Ich bin am Morgen zum Startort gefahren und abends zurück. Diese vier Tage konnte ich dadurch mit leichtem Gepäck absolvieren. Ab dem 5. Tag wurde die Entfernung für Tagestouren zu groß, weshalb ich eine Drei-Tage-Tour angehängt habe. Wie bei meiner Alpenüberquerung 2018 war ich an diesen Tagen mit Satteltaschen und Zelt unterwegs. Das Gewicht erschwerte das Unterfangen entsprechend. Insgesamt umfasst die Alpenüberquerung also 7 Tage.

Tag 1: Garmisch-Partenkirchen > Ehrwald > Fernpass > Imst > Landeck

Von Garmisch-Partenkirchen führt der Weg entlang der Loisach nach Ehrwald und durchs Ehrwalder Moos nach Biberwier. Hartgesottene wählen den Weg über den fantastischen Eibsee und die Hochthörle-Hütte nach Ehrwald, der vor dem Fernpass schon einiges an Kraft erfordert.
Die alte Römerstraße führt über den Fernpass. Dort sind sogar noch die alten Wagenspuren im felsigen Untergrund zu erkennen. Bei der Abfahrt vom Fernpass nach Nassereith empfiehlt es sich, zumindest eine halbe Runde um den glasklaren Fernsteinsee und den Samaranger See als Abstecher zu fahren. Danach zieht es sich etwas über Imst nach Landeck. Das Inntal ist weniger attraktiv.

Von Garmisch nach Landeck

Tag 2: Landeck > St. Anton > Verwalltal > Heilbronner Hütte > Galtür > Ischgl

Von Landeck nach St. Anton geht es gemächlich aber stetig bergauf. Gegenüber des Hotel Mooserkreuz an der Arlbergstraße beginnt der wunderschöne Weg durch das Verwalltal. Nach wenigen Kilometern passierst Du den zauberhaften Verwallsee. Es folgt die Konstanzer Hütte. Auf den zwei Kilometern Trail bis zum Scheidsee und zur Heilbronner Hütte muss zum Teil etwas geschoben werden. Von der Heilbronner Hütte über den Stausee Kops und den Zeinissee nach Galtür und Ischgl geht es dann fast nur noch bergab.

Von Landeck nach Ischgl

Tag 3: Ischgl > Heidelberger Hütte > Fimberpass > Sur En (Engadin)

Der Fimberpass wird von Vielen gefürchtet, ist aber gar nicht so dramatisch. Das Wetter sollte nur einigermaßen gut sein. Von Ischgl zur Heidelberger Hütte geht es erst einmal recht steil bergauf. Das Skigebiet wird passiert. Ab der Heidelberger Hütte ist dann etwa eine Stunde lang Schieben angesagt. Wer keine schwierigen Trails fahren kann, schiebt nach dem Pass auch noch eine Stunde bergab. Aber halb so wild. Wichtig sind meines Erachtens Schuhe, mit denen man gut laufen kann. Klickschuhe eignen sich nicht. Wenn der Forstweg wieder beginnt, geht es stetig bergab ins Engadin, so heißt dieser Teil des Kantons Graubünden.

Von Ischgl ins Engadin

Tag 4: Sur En > Uina-Schlucht > Sesvenna-Scharte > Mals (Vinschgau)

Auch die Unia-Schlucht gilt unter Mountainbikern als Herausforderung. Bis zum Eingang der Schlucht ist der Weg gut fahrbar. Auf dem Weg durch die Felswand heißt es dann Schieben und zum Teil muss das Rad getragen werden. Mit schweren Satteltaschen oder einem schweren E-Bike ist das meines Erachtens kein Vergnügen. Auch nach der Schlucht hinauf zur Sesvenna-Scharte muss zum Teil noch etwas geschoben werden. Bis dahin haben die Kräfte auch schon etwas nachgelassen. Von der Sesvenna-Hütte geht es hinunter nach Schlienig und dann schön durch den Wald nach Burgeis und weiter nach Mals.

Vom Engadin in den Vinschgau

Tag 5: Mals > Münstertal > Val Mora > Lago di Cancano > Bormio

Im Münstertal geht es vorübergehend in die Schweiz. Dort heißt das Tal dann Val Müstair. In Santa Maria zweigt der Umbrailpass ab. Die Tour führt aber weiter durchs Val Mora bis zum höchsten Punkt auf 2234 m. Bei der folgenden Abfahrt muss man am Schild „Cruschette, S. Giacomo di Fraéle“ unbedingt nach links abbiegen. Der einfache Trail, wobei manchmal doch Schieben sinnvoll sein kann, führt zum Lago di San Giacomo di Fraéle. Nach der Staumauer folgt der Lago di Cancano, der rechts passiert werden sollte. Am Ende des Sees liegen das Rifugio Ristoro Monte Scale Valdidentro und ein riesiger Parkplatz für Ausflügler. Hier darf man nicht geradeaus weiterfahren, sonst verpasst man was. 300 Meter zurück führt ein unbeschilderter Weg links bergauf Richtung Torri di Fraéle. Dort geht es auf einer alten Militärstraße über 20 Kehren hinunter Richtung Bormio, ein echtes Erlebnis.

Durchs Münstertal nach Bormio

Tag 6: Bormio > Passo del Mortirolo > Edolo > Pisogne (Lago di Iseo)

Von Bormio geht es entlang der Adda nach Süden. Bei Bolladore beginnt der Aufstieg zum Passo del Mortirolo. Die durchweg geteerte Passstraße zieht sich, ist aber gut fahrbar. Auf der anderen Seite des Passes fährt man hinunter nach Monno und Edolo. Im weiteren Verlauf entlang des Flusses Oglio bis zum Lago di Iseo heißt es dann Kilometerschrubben.

Von Bormio zum Lago di Iseo

Tag 7: Lago di Iseo > Brescia > Desenzano (Lago di Garda)

Der Radweg entlang des Lago di Iseo ist etwa zur Hälfte hervorragend ausgebaut. Im See fällt der Blick auf die große Insel Monte Isola. Eigentlich wollte ich von Iseo über die Berge nach Salo am Gardasee fahren. Die Höhenmeter wären überschaubar gewesen, weniger als in den letzten Tagen. Die von Komoot gewählte Strecke war jedoch grausam (eine Stunde Schieben, danach Irrwege im Wald), weshalb ich meinen Plan geändert habe. Ich habe abgebrochen, den schnellsten Weg vom Berg und aus dem Wald heraus gesucht und bin kurzfristig entschlossen zu meinem neuen Zwischenziel nach Brescia gefahren. Dort habe ich die wunderschöne Altstadt besichtigt. Danach hieß es zum Abschluss noch einmal Kilometerschrubben bis nach Desenzano am Gardasee, wo ich erst bei Dunkelheit ankam. Die Nacht verbrachte ich am Strand.

Vom Iseosee zum Gardasee

Tag 8: Rückreise

Von Desenzano bin ich mit dem Zug nach Meran gefahren, von Meran aus mit dem Fahrrad durch das gesamte Vinschgau zurück nach Mals, wo das Auto geparkt war. Dabei gilt es zu wissen, dass das Fahrrad nur in Regionalzügen transportiert wird. Wer zurück nach Deutschland reist, löst am besten ein Zugticket bis zum Brenner. Dort kann man auch bergab nach Innsbruck wieder mit dem Fahrrad fahren, oder mit der S-Bahn. Von Innsbruck fahren dann die Züge nach Deutschland. Oder man wählt den Flixbus. Der fährt übrigens auch von Verona nonstop nach Garmisch-Partenkirchen. Die Fahrradmitnahme ist buchungstechnisch aber immer eine Herausforderung. Deshalb bevorzuge ich die Bahn.

Abschied von Desenzano

Fazit

Nachdem ich bei dieser Alpenüberquerung an den ersten vier Tagen mit leichtem Gepäck unterwegs war und dadurch unter anderem auch den Fimberpass und die Unia-Schlucht problemlos meistern konnte, waren die folgenden drei Tage vom Vinschgau zum Gardasee mit den schweren Satteltaschen teilweise eine echte „Plaggerei“. Das Val Mora und der Passo del Mortirolo waren zwar gut fahrbar, mit dem zusätzlichen Gewicht aber viel anstrengender als notwendig. Denn das Gewicht drückt auf die Antriebsachse. Ich habe mich deshalb jetzt entschlossen, die nächste Alpenüberquerung nur mit Rucksack und Übernachtungen in Pensionen zu unternehmen, wie die meisten Alpenüberquerer. Mit Satteltaschen und Zelt will ich in Zukunft nur noch bei Radreisen unterwegs sein, die nicht in erster Linie über Bergpässe führen.

Videos

Bei den ersten Tagesetappen bin ich zum Teil mehr gefahren, als bei einer durchgehenden Alpenüberquerung gefahren wird. Schließlich musste ich immer so planen, dass ich wieder zum Auto zurückkomme. Die ersten vier Videos zeigen deshalb mehr als den tatsächlichen Verlauf der Alpenüberquerung von Nord nach Süd. Ab Tag 5 (Münstertal) zeigen die Videos dann den exakten Verlauf. Für Tag 1, von Garmisch nach Landeck, gibt es kein Video. Da war ich noch nicht darauf eingestellt.

Tag 2/1: Von St. Anton durch das Verwalltal zur Heilbronner Hütte und zurück

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Tag 2/2: Von Galtür zur Heilbronner Hütte und zurück, nach Ischgl und zurück

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Tag 3: Von Ischgl über den Fimberpass ins Engadin und zurück nach Landeck

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Tag 4: Von Nauders über die Norbertshöhe nach Sur En, durch die Uina-Schlucht nach Burgeis und über den Reschenpass zurück nach Nauders

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Tag 5: Von Mals durchs Münstertal und das Val Mora zum Lago di Cancano und über 20 Kehren nach Bormio

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Tag 6: Von Bormio entlang der Adda, über den Passo del Mortirolo nach Edolo und weiter nach Pisogne am Lago di Iseo

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Tag 7: Entlang des Lago di Iseo und zur Stadtbesichtigung nach Brescia, weiter nach Desenzano am Gardasee

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